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Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Wetzlar ist eine Stadt in Mittelhessen und ehemalige Reichsstadt sowie der letzte Sitz des Reichskammergerichtes. Wetzlar ist die Kreisstadt des Lahn-Dill-Kreises und – wie sechs weitere größere Mittelstädte im Land Hessen – eine Stadt mit Sonderstatus. Sie übernimmt Aufgaben des Landkreises und gleicht in vielen Bereichen einer kreisfreien Stadt. Die Hochschulstadt ist als wichtiges Kultur-, Industrie- und Handelszentrum eines der zehn Oberzentren im Land Hessen.

Wetzlars optische, feinmechanische, elektrotechnische und stahlverarbeitende Industrie brachten es zur Weltgeltung. Wetzlar ist als Sportstadt mit bedeutenden Sportlern, Sportveranstaltungen und -vereinen bekannt. Es spielen einige Mannschaften in den jeweiligen Bundesligen. Zur sportlichen Förderung sind mehrere überregionale Leistungszentren und Stützpunkte angesiedelt. Das Stadtgebiet liegt in Höhe des Zusammenflusses von Dill und Lahn.

Geschichte:

Bereits in der Altsteinzeit war die Wetzlarer Region besiedelt, so auch im Bereich des Stadtteils Dalheim (Wüstungen Dalheim und Wanendorf). Durch die vom Klima begünstigte Lage blieben dort die Menschen auch in der Würmeiszeit vor rund 50.000 Jahren.

Jüngste umfangreiche Ausgrabungen längs der Lahn in Wetzlar-Dalheim haben größere, 7500 bis 7000 Jahre alte Siedlungsreste einer Bandkeramik-Kultur hervorgebracht. Weitere Siedlungen germanischen Ursprungs in der unmittelbaren Nähe werden derzeit freigelegt. Sie stammen zum Teil aus der Zeit um Christi Geburt und waren für die Dauer von zirka 1400 Jahren kontinuierlich besiedelt. Auf der Gemarkung Wetzlars bestanden zudem drei keltische Siedlungen.

Schon aus der keltischen La-Tene-Zeit ist die Eisenerzgewinnung und -verhüttung in und um Wetzlar nachgewiesen. Somit hat die Eisenverarbeitung dort eine rund 2500-jährige Tradition.

In Waldgirmes, unmittelbar an der östlichen Stadtgrenze, befand sich eine zivile römische Siedlung im Aufbau, siehe Römisches Forum Lahnau-Waldgirmes und in Dorlar gab es im ersten Jahrzehnt des ersten Jahrhunderts n. Chr. ein römisches Militärlager.

Der Name Wetzlar entstand möglicherweise bis zum 3. Jahrhundert, die Endsilbe -lar weist darauf hin (Näheres in der Geschichte der Stadt Wetzlar), nachweislich besteht die Stadt seit dem 8. Jahrhundert.

Zu einem unbekannten Zeitpunkt erwarb Wetzlar das Marktrecht und damit das Recht, Marktzoll zu erheben. Im Laufe der Jahre entstand auf einem Hügel, dem späteren Domhügel mit dem Marienstift, eine Marktsiedlung. Sie war Anziehungspunkt für Händler und Handwerker. Zum ersten Kirchenbau vor 897 war es dann auch möglicher Treffpunkt für gläubige Christen.

Die alte Reichsburg Kalsmunt: Nach Karl Metz soll diese Burg bzw. dieses Schloss bereits eine frühe römische Gründung sein. Für Zedler hat dieses Schloss Karl der Große um das Jahr 785 erbaut, um die demnach bereits bestehende Stadt dadurch besser im Zaume halten zu können. Sie soll von ihm Carols Mons (Carlmund oder Carlmont) genannt worden sein, die heutige Benennung wird folgendermaßen gedeutet: Kals- = Karls und -munt = Vasall, d. h. ein Lehensmann des Fränkischen Hofes. Andere Quellen halten den Namen für vorgermanisch oder keltisch wie: The name Kalsmunt is of Celtic origin and means “barren hill”, mit der Bedeutung nutzlos/fruchtlos/unfruchtbarer Hügel. Auf der Reichsburg Kalsmunt wurden die kaiserlichen Münzen für Wetzlar geprägt.

Als eine frühe urkundliche Ersterwähnung der Stadt gilt eine Schenkung Ingolds an das Kloster Lorsch aus dem Jahre 832 im Lorscher Codex (Urkundenabschrift Nr. 3146).

Der Konradiner Gebhard, Graf in der Wetterau und ab 904 Herzog von Lothringen, ließ 897 eine Salvatorkirche (Erlöserkirche) weihen, die frühere Bauten ersetzte. Er stiftete 914/915 das Kloster St. Maria in Wetzlar, dort wurde er auch begraben. Zu Beginn des 10. Jahrhunderts erfolgte die Gründung des Marienstiftes, eines Kollegiatstiftes, durch Gebhards Söhne Hermann I., einen späteren Herzog von Schwaben, und Udo I., Graf in der Wetterau.

Der Hohenstaufenkaiser Friedrich I. Barbarossa schuf im Wetzlarer Gebiet eine Reichsvogtei und stellte 1180 die Bürger Wetzlars den Bürgern Frankfurts gleich. Wetzlar wurde gleichzeitig Reichsstadt und blieb es bis 1803. Zum Schutz der Stadt und um die Wetterau als Reichsland zu sichern, baute er hoch über Wetzlar die bestehende Reichsburg Kalsmunt weiter aus. Die Handelsstraße, die bei Wetzlar die Lahn durchquerte, die Wetzlarer Eisenerzeugnisse, von denen heute noch der Eisenmarkt (forum ferri) zeugt, Wollweberei und Lederverarbeitung erschienen als eine gute Basis für die weitere Entwicklung der Stadt.

Am 9. Juli 1277 wurden in einer Kaiserurkunde erstmals Juden in Wetzlar erwähnt. Der Deutsche Orden ließ sich von 1285 bis 1809 im Deutschordenshof der Stadt nieder.

Im Jahre 1285 kam der „falsche Kaiser“ Dietrich Holzschuh, genannt Tile Kolup, der sich als Friedrich II. ausgab (der tatsächlich schon 1250 in Italien gestorben war), nach Wetzlar. Er zog von Neuss kommend dem rechtmäßigen König Rudolf von Habsburg nach Frankfurt entgegen. Als der König daraufhin nach Wetzlar zog, nahmen die Stadtoberhäupter Tile Kolup fest und lieferten ihn aus. Er wurde als Zauberer, Ketzer und Gotteslästerer zum Flammentod verurteilt und am nächsten Tag in Wetzlar hingerichtet.

Bis 1250 war der größte Teil der Stadtbefestigung, deren Reste man heute noch besichtigen kann, fertiggestellt. Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts wird die Einwohnerzahl der Stadt auf 6.000 Einwohner geschätzt. Sie war damit für diese Zeit, im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland, bereits eine Großstadt. Um 1350 war der Höhepunkt der mittelalterlichen Stadtentwicklung erreicht.

Die jahrzehntelange Fehde mit den Grafen von Solms, die versuchten Wetzlar zu einer solmsischen Landstadt zu machen, bedrohte die lebenswichtigen Handelsstraßen. Deshalb wurde im Wetzlarer Norden die Burg Hermannstein (1373–1379) zum weiteren Schutz der Stadt errichtet. Der Kaiser unterstützte zwar die Stadt, jedoch nicht sehr erfolgreich. Er übertrug 1378 und 1393 die Erbvogtei an Hermann II. (Hessen), genannt der Gelehrte. Seitdem waren die Amtmannschaft und der Schutz Wetzlars mit der Reichsburg Calsmunt landgräflich hessisches Lehen des Reichs. Bei jedem Regierungsantritt eines hessischen Landgrafen mussten danach der Rat und die Bürgerschaft dem Landgraf als Erbvogt und Schutzfürst huldigen. Das Schutzverhältnis blieb über die Jahrhunderte nicht ganz konfliktfrei. Wiederholt musste die Landgrafschaft ihre Rechte, sogar unter Androhung militärischer Gewalt, gegenüber dem Rat und der Bürgerschaft durchsetzen.

Die Stadt verschuldete sich und fiel 1387 unter Zwangsverwaltung, wurde aber in den Rheinisch-Schwäbischen Städtebund aufgenommen. Der Niedergang der Stadt führte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges zu einer Verringerung der Einwohnerzahl auf nur noch 1500.

Ein Glücksfall für Wetzlar war die 1689 vollzogene Verlegung des höchsten Gerichtes des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, des Reichskammergerichts, nach Wetzlar. Von Mai bis September 1772 war Johann Wolfgang Goethe am Reichskammergericht als Praktikant eingeschrieben. Seine glücklose Romanze mit Charlotte („Lotte“) Buff während dieser Zeit war Stoff für seinen Erstlingsroman „Die Leiden des jungen Werther“, mit dem er Wetzlar weltweit bekannt machte. Das Lotte-Haus am Deutschordenshof in der Lotte-Straße erinnert noch heute daran. Mit der Auflösung des Reichs 1806 endete auch die Existenz des Reichskammergerichts. Das französisch besetzte Wetzlar verlor zudem bereits 1803 seine Reichsunmittelbarkeit im Zuge der Mediatisierung und kam zusammen mit dem Fürstentum Aschaffenburg und dem Fürstentum Regensburg als „Grafschaft Wetzlar“ zum Staat des Reichserzkanzlers Reichsfreiherr Karl Theodor von Dalberg, 1810 zu dessen Großherzogtum Frankfurt. Nach dem Wiener Kongress fiel das Gebiet 1815 an Preußen, und 1822 wurde es Sitz des Landrates des neu geschaffenen Landkreises Wetzlar.

Die Eisenerzgewinnung, -verhüttung und -verarbeitung in und um Wetzlar hat bereits eine 2500-jährige Tradition. Die „moderne“ Industrialisierung Wetzlars begann jedoch erst mit der Schiffbarmachung der Lahn durch Schleusen um 1850. Mit der Eröffnung zweier Eisenbahnlinien 1862/63 (Lahntalbahn mit der Strecke Wetzlar–Limburg–Koblenz und Köln-Gießener Eisenbahn), die sich in Wetzlar trafen, sowie der Berlin-Wetzlarer Eisenbahn, der sogenannten Kanonenbahn, im Jahre 1878 fand die Stadt Anschluss an ferne Rohstoff- und Absatzmärkte und wurde Industriestandort. 1869 waren allein im Stadtgebiet 100 Erzbergwerke in Betrieb. Der erste Wetzlarer Hochofen der Gebrüder Buderus wurde 1872 in Betrieb genommen. Über 100 Jahre lang wurde in der Sophienhütte das im Bergbau und Hüttenwesen im Lahn-Dill-Gebiet gefundene Eisenerz (Roteisenstein) verarbeitet. Ab 1887 wurden nach und nach Erzbergwerke in Wetzlar stillgelegt, nur kurz unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg. Die danach auf dem Weltmarkt angebotenen, billiger im Tagebau gewonnenen ausländischen Erze beschleunigten den Prozess. 1926 kam der Wetzlarer Bergbau ganz zum Erliegen. Weitere nennenswerte metallverarbeitende Unternehmen waren Röchling, die Hessischen Berg- und Hüttenwerke, die Carolinenhütte und das Herkuleswerk. Außerdem entstanden Unternehmen der optischen und feinmechanischen Industrie mit Weltruf wie Leitz (Leica), Hensoldt (Zeiss), Minox, Pfeiffer, Philips, Loh, Christian Kremp, Seibert, Hollmann, Leidolf und viele andere. Diese Unternehmen machten die Stadt zum heutigen Hochtechnologiestandort.

Ort : Geographische Breite: 50.5589802, Geographische Länge: 8.508164599999986


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Herbit, Louis  1851Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland I181513

Tod

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Heinrich, Johannes  5 Jan 2006Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland I265325
2 Lückel, Thomas Heinz  20 Sep 2008Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland I252915
3 Merkel, Eduard  18 Nov 2006Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland I172164
4 Trautmann, Alwine  17 Mrz 2009Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland I133206

Beerdigung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Leder, Harri  Datum unbekanntWetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland I158138
2 Ziegele, Gottlieb  21 Jul 2016Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland I131729
3 Zuban, Alma  27 Dez 2013Wetzlar, Lahn-Dill-Kreis, Hessen, Deutschland I135142