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Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2020:
Kirchardt ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn in Baden-Württemberg (Deutschland). Sie gehört zur Region Heilbronn-Franken und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Geschichte:
Erste menschliche Spuren in Kirchardt datieren auf die Bronzezeit zurück, die erste Besiedlung auf dem heutigen Gebiet von Kirchardt ist aus der Zeit der Kelten im 6. Jahrhundert v. Chr. im Gewann Kreuzend nachgewiesen. Die Römer errichteten während ihrer Besatzungszeit von 90 bis 260 n. Chr. an verschiedenen Stellen in „civitas alisinensis“ (Elsenzgau) Straßen und Bauten zur Versorgung des Neckar-Odenwald-Limes, darunter auch auf dem heutigen Gemeindegebiet eine Villa rustica, die 1832 im Haftenwald gefunden wurde, sowie ein Gehöft mit Tiefbrunnen auf dem Schneckenberg. Eine wichtige Römerstraße verlief durch den heutigen Ortsteil Berwangen, wo auch eine so genannte Jupitergigantensäule gefunden wurde. Mit dem Abzug der Römer aus den rechtsrheinischen Gebieten um das Jahr 260 und dem gleichzeitigen Vordringen der Alemannen verfielen die römischen Bauten allerdings wohl wieder.
Kirchardt und seine Ortsteile werden wie viele andere Städte und Gemeinden im Norden des heutigen Baden-Württembergs im Lorscher Codex erstmals namentlich erwähnt. Eine Klosterfrau Egilrat übereignete im Jahr 791 dem Kloster Lorsch einen Hof und dazugehörige Freiflächen in villa Kyrih-Hart. Der Ortsname ist ein ursprünglicher Flurname und bedeutet möglicherweise „Kirche im Wald“ oder „Wald im Besitz einer Kirche“, bezeichnet wahrscheinlicher aber einen „Wald, in dem Kürweihen leben“. Der Lorscher Codex erwähnt auch erstmals den heutigen Ortsteil Berwangen im Zusammenhang mit einer Schenkung im Jahr 793 sowie den heutigen Ortsteil Bockschaft bei einer Schenkung des Jahres 829. Die Nennung als villa deutet darauf hin, dass Kirchardt damals erst am Anfang seiner Besiedlung stand. Da der Siedlungskern von Kirchardt direkt an der nördlichen Grenze der früheren Berwanger Gemarkung sowie nahe dem Quellgrund des südlich nach Berwangen und von dort aus weiter nach Richen fließenden Birkenbachs liegt, nimmt man an, dass Kirchardt vom vermutlich älteren und einst bedeutenderen Berwangen aus besiedelt wurde, bzw. dass beide Orte sukzessive Richener Gründungen waren.
Im frühen Mittelalter bestand die „Hohe Straße“ genannte Straßenverbindung von Heilbronn nach Heidelberg, die von Heilbronn bis nach Sinsheim annähernd analog zur heutigen B 39 verlief. Kirchardt liegt etwas abseits dieser historischen Strecke am Rand der Kraichgau-Hügellandschaft und ist von Feldern, Wiesen und Eichenmischwäldern umgeben. Über Jahrhunderte bestand die Einwohnerschaft ausschließlich aus Bauern, die Felder bewirtschaftet und Schweine gemästet haben. Wichtige Futtermittel für die Schweinezucht waren dabei stets auch Eicheln, weswegen seit 1769 eine solche Frucht das Wappen von Kirchardt ziert. Der Ortsname im 13. bis 16. Jahrhundert war Kirchart (in verschiedenen Schreibweisen), im 17. und 18. Jahrhundert jedoch Kirhart, und hat sich erst im 19. Jahrhundert wieder auf Kirchardt verfestigt.
In Kirchardter Gewannnamen haben sich Hinweise auf eine Burg erhalten. So bestand ein Burghof als Erblehenshof, der lange Zeit im Besitz des Dominikanerklosters Wimpfen war, und es gibt ein Gewann In den Burggärten. Da es keinerlei Bodenfunde einer am Ort befindlichen Burg gibt, deuten diese Namen höchstwahrscheinlich auf die abgegangene Burg Lauterstein bei Massenbachhausen hin. Im 14. Jahrhundert gelangte der Ort an die Pfalzgrafen bei Rhein. Somit war Kirchardt pfälzisch und blieb es – zunächst unter dem Amt Steinsberg, ab 1521 unter der Kellerei Hilsbach im Oberamt Mosbach – bis zum Ende der Kurpfalz im Jahre 1803. Die kirchlichen Rechte lagen dagegen seit dem späten 14. Jahrhundert beim Deutschen Orden, der den Frucht- und Weinzehnt erhielt, aber dessen Einfluss nach der Reformation der Pfalz 1556 schwand.
Der Ort wurde in pfälzischer Zeit von einem Schultheißen geleitet, der durch die Landesherrschaft bzw. den Amtskeller in Hilsbach eingesetzt wurde und eine gewisse Selbstverwaltungsbefugnis hatte. Außerdem bestand ein Ortsgericht mit zwölf, nach dem Dreißigjährigen Krieg auch mit nur acht oder neun Mitgliedern. Das erste Rathaus in Kirchardt wurde um 1570 erbaut.
Die Gemarkung des Ortes war im Mittelalter von einem Bannzaun (Etter) umgeben und in Eigengüter von freien oder halbfreien Bauern sowie in als Erblehen an Bauern vergebenes Herrenland eingeteilt. Die Erblehen durften zwar nicht aufgeteilt oder geschmälert werden, unterlagen aber den entwicklungsgeschichtlichen Notwendigkeiten gezollten häufigen Bestandsveränderungen durch Tausch und aufgrund ihrer Vergabe als Kunkellehen dem Auftreten einer Vielzahl von Anteilseignern. Die bäuerlichen Eigengüter hingegen mündeten durch Erbteilung in zersplitterter Parzellierung mit ebenso komplizierten Besitzverhältnissen.

Ort : Geographische Breite: 49.2065281, Geographische Länge: 8.9915800


Geburt

Treffer 101 bis 108 von 108

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   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
101 Bender, Johann Georg  20 Okt 1765Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I137082
102 Bender, Hans Wolfgang  1 Mai 1663Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I19764
103 Bender, Hans Georg  1715Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I2695
104 Bender, Hans Christoph  26 Dez 1659Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I30221
105 Bender, Hans Bernardt  14 Jan 1684Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I30210
106 Bender, Eva Katharina  3 Apr 1792Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I211900
107 Bender, Catharina  16 Feb 1748Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I19802
108 Bender, Anna Maria  22 Feb 1747Kirchardt, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I19756

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