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Austin ist eine Stadt und Verwaltungssitz des Mower County im US-Bundesstaat Minnesota. Beim Zensus 2020 hatte die Stadt 26.174 Einwohner. Die Stadt wurde ursprünglich am Cedar River besiedelt und verfügt über zwei künstliche Seen, den East Side Lake und den Mill Pond. Sie wurde nach Austin R. Nichols benannt, dem ersten europäischen Siedler der Gegend. Sie ist Teil der Metropolregion Rochester, Minnesota.

Hormel Foods Corporation ist Austins größter Arbeitgeber und die Stadt wird manchmal auch „SPAM Town USA“ genannt. In Austin befindet sich der Firmensitz von Hormel, eine Fabrik, die den Großteil des nordamerikanischen SPAM-Dosenfleischs herstellt, und das Spam-Museum. In Austin befindet sich auch das Hormel Institute, eine führende Krebsforschungseinrichtung, die von der University of Minnesota mit erheblicher Unterstützung der Mayo Clinic betrieben wird.

Geschichte:

Fruchtbares Land, Fallenstellen und gute Erreichbarkeit brachten zuerst Fallensteller und dann die frühen Pioniere in diese Region. Das reiche Wildland zog Austin Nichols an, einen Trapper, der 1853 die erste Blockhütte baute. Damals lebten „etwa zwanzig Familien in der Gegend“. 1855 kamen weitere Siedler mit Planwagenzügen, und 1856 waren genug Leute da, um Mower County zu gründen. 1856 nahm die Siedlung den Namen „Austin“ an, zu Ehren ihres ersten Siedlers. In diesem Jahr wurde das erste Hotel für Reisende eröffnet und der erste Arzt, Dr. Ormanzo Allen, zog in die Stadt. Die erste Zeitung, der Mower County Mirror, wurde 1858 gegründet.

Mühlen, die vom Cedar River angetrieben wurden, waren die ersten Industrien in Austin. Sie lieferten dringend benötigtes Mehl und Holz. Das Wachstum war in den ersten zwei Jahrzehnten langsam, aber die Chicago, Milwaukee and St. Paul Railroad kam Ende der 1860er Jahre und beschleunigte die wirtschaftliche Entwicklung. Das erste Schulhaus der Stadt wurde 1865 gebaut und die erste Bank wurde im folgenden Jahr eröffnet. 1891 eröffnete George A. Hormel in Austin eine kleine familieneigene Metzgerei[10], aus der schließlich das heutige Fortune 500-Unternehmen Hormel Foods entstand. 1896 gründeten Ärzte aus der Umgebung mit Hilfe lokaler lutherischer Gemeinden die Austin Hospital Association, aus der später das St. Olaf Hospital wurde und das (seit 1995) Teil des Mayo Clinic Health System ist.

1897 eröffnete Charles Boostrom Austins erstes College, das Southern Minnesota Normal College and Austin School of Commerce. Es wurde 1925 geschlossen und die Stadt hatte bis zur Eröffnung des Austin Junior College im Jahr 1940 keine Hochschule. 1964 wurde es Teil des State College and University System und ist heute das Riverland Community College.

1913 machte die gesetzgebende Körperschaft von Minnesota ein 50 Acre (20 ha) großes Grundstück zum Horace Austin State Park. Damals war das Land „eine der schönsten Gegenden im Süden von Minnesota, wurde aber in den letzten Jahren nicht mehr gepflegt und stellenweise wurden die Ufer durch Ablagerungen entlang des Flussufers entstellt“, so der Autor des Gesetzes, Senator Charles F. Cook. Der Park wurde 1937 in eine „landschaftlich reizvolle Wegzone“ des Staates umgewandelt und 1949 in den Besitz der Stadt überführt.

In den 1930er Jahren wurde Austin Acres mit Mitteln der Subsistence Homesteads Division des Innenministeriums gebaut. Das Austin Parks Board wurde in den 1940er Jahren gegründet, um die wachsende Zahl von Grünflächen in der Stadt zu beaufsichtigen.

1971 wurde das Jay C. Hormel Nature Center, ein 500 Acre (200 ha) großes Naturschutzgebiet, zu dem auch das 60 Acre (24 ha) große Hormel Arboretum gehört, mit einem staatlichen Zuschuss von Geordie Hormel gekauft. 1973 eröffnete die Stadt die Riverside Arena, die erste Eishalle der Stadt, in der heute verschiedene Eissportarten ausgetragen werden, darunter auch das Junioren-Hockeyteam Austin Bruins.

Im August 1985 streikten 1.500 Fleischverpacker von Hormel im Werk in Austin, nachdem die Geschäftsleitung eine Lohnkürzung von 23 % gefordert hatte. Anfang der 1980er Jahre waren mehrere Fleischverpackungsunternehmen von der Rezession betroffen: Die Nachfrage sank und die Konkurrenz verschärfte sich, was kleinere und weniger effiziente Unternehmen zur Schließung zwang. Um die Schließung von Werken zu verhindern, führten viele Lohnkürzungen durch. Die Wilson Food Company meldete 1983 Insolvenz an und konnte die Löhne von 10,69 auf 6,50 Dollar kürzen und die Sozialleistungen erheblich reduzieren. Hormel Foods hatte solch drastische Maßnahmen vermieden, aber 1985 stand das Unternehmen weiterhin unter Druck, wettbewerbsfähig zu bleiben. Ein langwieriger Kampf zwischen Gewerkschaftsmitgliedern und Hormel, einer der längsten Arbeitskämpfe der 1980er Jahre, dauerte bis Juni 1986 an. Im Januar 1986 überquerten einige Arbeiter die Streikposten, was zu Aufständen führte. Der Konflikt eskalierte so weit, dass Gouverneur Rudy Perpich die Nationalgarde zur Wahrung des Friedens einberufen musste. Der Streik erregte landesweite Aufmerksamkeit und während des zehnmonatigen Konflikts wurde ein Dokumentarfilm mit dem Titel „American Dream“ gedreht. Der Film wurde 1990 veröffentlicht und gewann bei der 63. Oscarverleihung den Preis für den besten Dokumentarfilm. Dave Pirner von der Band Soul Asylum aus Minneapolis schrieb ein Lied über den Streik, „P-9“. Es ist auf dem Album der Band aus dem Jahr 1989, „Clam Dip & Other Delights“, zu finden. Hormel gab den Forderungen der Arbeiter nie nach und als der Streik im Juni 1986 endete, waren 700 Mitarbeiter ohne Arbeit.