Drucken Lesezeichen hinzufügen

Gadernheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2025:
Gadernheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Lautertal (Odenwald) im südhessischen Landkreis Bergstraße.
Geschichte:
Die erste urkundliche Erwähnung von Gadernheim erfolgte 1367 unter dem Namen Geydenheym, als der Mainzer Erzbischof Gerlach der Frau Metze Swenden für die ihm geliehen 684 fl. alle Gülte in Gadernheim und den zugehörigen Dörfern überließ, die vorher dem Hans von Hirschhorn zustanden.
Die Region des Lautertals war Bestandteil der „Mark Heppenheim“, die Karl der Große zusammen mit Heppenheim am 20. Januar 773 dem Reichskloster Lorsch schenkte. Als nach dem Niedergang des Klosters Kaiser Friedrich II. 1232 die bisherige Reichsabtei Lorsch dem Erzbistum Mainz und dessen Erzbischof Siegfried III. zur Reform überstellte, befand sich das Gebiet des späteren Amtes Schönberg, zu dem auch Gadernheim gehörte, im Besitz der Pfalzgrafen.
Das Dorf entstand als geschlossenes Straßendorf bei doppelseitiger Tallage. Der erste Hinweis auf die Größe von Gadernheim datiert aus dem Jahr 1488, als die Kurpfalz von 32 Huben in den Dörfern Gadernheim, Lautern und Reidelbach „Bede“, „Hubhafer“ und zwei Drittel des großen und kleinen Zehnten bezog. Außerdem übte die Kurpfalz damals in diesen Dörfern „Hauptrecht (Abgabe beim Tod an den Leibherrn), Herdrecht (Abgabe beim Tod an den Grundherrn), Frevel (Geldstrafe und Bußgeld) und Unfälle (Recht auf havarierte Ladung)“ aus.
Die Herrschaft Erbach hatte sich Anfang des 14. Jahrhunderts bereits Gebiete des Vorderen Odenwaldes gesichert, wobei die Burg Schönberg 1339 erstmals als erbachisches Lehen urkundlich genannt wurde. Die Hohe Gerichtsbarkeit über den Ort wurde durch die Zent Heppenheim ausgeübt, deren oberster Richter der 1267 erstmals erwähnte Burggraf auf der Starkenburg (über Heppenheim) war. Die Niedere Gerichtsbarkeit wurde durch die Vogtei in Schönberg ausgeübt. 1488 bilden die drei Dörfer Gadernheim, Lautern und Reidelbach ein Gericht. Aus dem Jahr 1601 ist überliefert, dass die drei Dörfer ein Dorfgericht mit einem Schultheißen hatten und das Haingericht in Reichenbach abgehalten wurde. 1607 wurde zum ersten Mal im neuen Rathaus in Gadernheim durch den Amtmann des Amtes Schönberg Gericht gehalten.
Im Zuge der Bayerischen Fehde wurden im Jahr 1504 die Burg Schönberg und das ganze Tal der Lauter durch Truppen des Landgrafen Wilhelm II. von Hessen verwüstet. Der Landgraf führte als Vollzieher der gegen die Kurpfalz verhängten Reichsacht ein Feldzug gegen die Kurpfalz und deren Verbündete, zu denen auch die Herren von Erbach zählten.
Im 16. Jahrhundert hielt die Reformation auch im Odenwald Einzug. Bis 1544 hatten die 1532 zu Reichsgrafen erhobenen Erbacher für ihre Grafschaft das lutheranische Glaubensbekenntnis eingeführt, und auch die pfälzischen Herrscher sympathisierten offen mit dem lutherischen Glauben, aber erst unter Ottheinrich (Kurfürst von 1556 bis 1559) erfolgte der offizielle Übergang zur lutherischen Lehre. Die Untertanen hatten ihren Herrschern damals auch in Glaubensfragen zu folgen. Kirchlich gehörte Gadernheim vor der Reformation zum Bensheimer Landkapitel und wurde nach der Reformation Teil des Kirchspiels Reichenbach.
Da es im Grenzgebiet zwischen der Kurpfalz und der Grafschaft Erbach mehrere Vorfälle durch die unübersichtliche Gebietszugehörigkeit gab, einigten sich am 4. Juni 1561 der Pfälzer Kurfürst Friedrich III. mit den Brüdern Georg, Eberhard und Valentin von Erbach über einen Gebietstausch. Dadurch kamen die zur Pfälzer Thalzent gehörigen Dörfer Lautern, Gadernheim und Reidelbach, sowie der Anteil an Reichenbach an die Grafschaft Erbach und die erbachischen Dörfer Mittershausen, Mitlechtern, Scheuerberg, Schannenbach, Knoden, Breitenwiesen und Oberlaudenbach an die Pfalz. Gadernheim gehörte nun zum erbachischen Amt Schönberg, blieb aber pfälzisches Lehen.
Nach den Verwüstungen in der Bayerischen Fehde konnte sich das Amt Schönberg bis zum Dreißigjährigen Krieg, der 1618 begann, erholen. Besonders in den letzten Friedensjahren war eine rege Bautätigkeit in Schloss Schönberg und den Dörfern zu verzeichnen. Spätestens 1622 hatte aber auch das Amt Schönberg unter dem Krieg zu leiden, als von ligistische Truppen das Amt mehrfach überfielen und ausplünderten. Mitte der 1630er Jahre folgte mit dem Schwedisch-Französischen Krieg das blutigste Kapitel des Dreißigjährigen Krieges. Aus der Region berichteten die Chronisten aus jener Zeit: „Pest und Hunger wüten im Land und dezimieren die Bevölkerung, sodass die Dörfer öfters völlig leer stehen“. Als im Jahre 1648 Friede geschlossen wurde, war die Bevölkerung in der Region auf ein Viertel geschrumpft, etliche Dörfer waren über Jahre menschenleer. Nach kurzer Friedenszeit folgten die französischen Reunionskriege, die für die Region neue Heimsuchungen brachten. Im Herbst 1696 wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg das Schloss Schönberg überfallen. Erst mit dem Frieden von Rijswijk, 1697, zogen sich die Franzosen hinter den Rhein zurück.

Ort : Geographische Breite: 49.7166306, Geographische Länge: 8.7422254


Geburt

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Bauer, Anna Margaretha  9 Feb 1743Gadernheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland I264681
2 Horch, Catharina  22 Apr 1713Gadernheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland I264683
3 Rettig, Eva Elisabetha  2 Feb 1751Gadernheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland I284543
4 Schmidt, Anna Elisabeth  13 Jun 1808Gadernheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland I284537
5 Schmidt, Johann Peter  19 Jan 1772Gadernheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland I284538

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Kegel, Anna  19 Jan 1787Gadernheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland I284545
2 Rettig, Andreas  4 Jun 1795Gadernheim, Kreis Bergstraße, Hessen, Deutschland I284544