Gochsheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2025:
Gochsheim ist ein Stadtteil von Kraichtal im Landkreis Karlsruhe im nordwestlichen Baden-Württemberg. Der Ort erlangte bereits im 13. Jahrhundert die Stadtrechte und hatte diese (mit Ausnahme der Jahre 1935 bis 1956) bis zur Gründung der Stadt Kraichtal im Jahr 1971 inne.
Geschichte:
Der Ort wurde 804/814 im Lorscher Codex anlässlich einer Schenkung von Gütern in Gozbodesheim an das Kloster Lorsch erstmals erwähnt und kam über die Kraichgaugrafen im 12. Jahrhundert an die Grafen von Eberstein. Diese gründeten bei ihrer Burg auf einer Anhöhe südlich des alten (später vollständig abgegangenen) Dorfes eine Stadt, die 1220 durch Kaiser Friedrich II. die Stadtrechte verliehen bekam und 1278 als oppidum (Stadt) bezeugt wurde. Wilhelm von Eberstein verkaufte die Stadt 1358 an Pfalzgraf Ruprecht I., der sie den Ebersteinern wieder als Lehen übertrug. 1504 kam die Stadt im Landshuter Erbfolgekrieg an das Herzogtum Württemberg, blieb aber weiterhin im Lehensbesitz der Ebersteiner.
Nachdem es 1521 bereits Beschwerden über hohe Fronlasten der Bevölkerung gab, unter anderem beim Bau des Graf-Eberstein-Schlosses, versammelte sich im Bauernkrieg am 7. Mai 1525 der Kraichgauer Bauernhaufen unter der Führung des „Pfaffen“ Anton Eisenhut in Gochsheim und zog von hier aus gegen Adel und Klerus. Wilhelm IV. von Eberstein führte 1556 die Reformation in Gochsheim ein. Im Dreißigjährigen Krieg suchten zwar viele Bewohner umliegender Orte Schutz in der befestigten Stadt, doch gab es auch dort durch Seuchen und Hungersnöte viele Opfer, so dass die Einwohnerzahl von 1400 auf 120 Personen sank.
1660 verstarb Casimir von Eberstein ohne männliche Nachkommen. Die Ebersteiner Lehen wurden eingezogen, Casimirs Witwe Maria Eleonora erhielt das Schloss als Witwensitz. Ihre Tochter Albertina Sophie Esther heiratete nach dem Tod der Mutter 1679 Herzog Friedrich August von Württemberg-Neuenstadt. 1689 wurde die Stadt im Pfälzer Erbfolgekrieg durch die Franzosen niedergebrannt. Zum Wiederaufbau wurden ab 1698 Hugenotten vor der Stadt in der so genannten Augusti-Stadt angesiedelt. Einige von ihnen waren Waldenser aus Val Perosa. Nach dem Tod von Friedrich August († 1716) und Albertina Sophie Esther († 1728), die trotz 14 Kindern keine überlebenden männlichen Nachkommen hatten, kam Gochsheim 1728 zunächst nochmals als Lehen an Reichsgräfin Wilhelmine von Würben, wurde jedoch 1736 endgültig vom Herzogtum Württemberg eingezogen und Sitz eines Kameralamts. 1739 wurde die erst wenige Jahre zuvor wiederaufgebaute Stadt bei einem Großbrand erneut weitgehend zerstört: Kirche, Rathaus, Schule und zahlreiche weitere Häuser brannten nieder.
Im Jahr 1806 wurde Gochsheim durch den Tausch- und Epurationsvertrag an das Großherzogtum Baden abgegeben. 1807 wurde die Stadt Sitz eines gleichnamigen Oberamtes, das jedoch bereits 1813 aufgelöst wurde, worauf Gochsheim zum Bezirksamt Bretten kam. Nachdem Gochsheim kein Amtssitz mehr war, verkam die Stadt zur Bedeutungslosigkeit und verarmte innerhalb weniger Jahre. 1828/29 erwarb die Gemeinde das Schloss. Das größere Hintere Schloss wurde abgerissen, das Vordere Schloss wurde als Schule genutzt.
1896 wurde Gochsheim über die Nebenbahn Bruchsal–Menzingen an das Eisenbahnnetz angeschlossen. 1905 wurde ein neues Schulhaus erbaut und das Schloss in seine heutige Gestalt umgebaut. 1935 wurden die Stadtrechte entzogen, der Ort kam mit der Auflösung des Bezirksamts Bretten 1936 zum Bezirksamt Bruchsal.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden rund 300 Heimatvertriebene in Gochsheim einquartiert. 1956 wurden die Stadtrechte erneut verliehen. Am 1. September 1971 vereinigte sich Gochsheim mit der Stadt Unteröwisheim sowie mit den Gemeinden Bahnbrücken, Landshausen, Menzingen, Münzesheim, Neuenbürg, Oberacker und Oberöwisheim zur neuen Stadt Kraichtal.
Am 31. Dezember 2005 wurden in Gochsheim 1706 Einwohner gezählt.
Ort : Geographische Breite: 49.1041261, Geographische Länge: 8.7503158
Geburt
Treffer 1 bis 4 von 4
| Nachname, Taufnamen |
Geburt |
Personen-Kennung | ||
|---|---|---|---|---|
| 1 | 4 Apr 1757 | Gochsheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland | I120247 | |
| 2 | 14 Mrz 1730 | Gochsheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland | I289556 | |
| 3 | 17 Sep 1641 | Gochsheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland | I244223 | |
| 4 | 1618 | Gochsheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland | I244224 | |
Tod
Treffer 1 bis 1 von 1
| Nachname, Taufnamen |
Tod |
Personen-Kennung | ||
|---|---|---|---|---|
| 1 | 1674 | Gochsheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland | I244224 | |
Eheschließung
Treffer 1 bis 1 von 1
| Familie |
Eheschließung |
Familien-Kennung | ||
|---|---|---|---|---|
| 1 | Daubmann / Kessler | 7 Feb 1747 | Gochsheim, Kreis Karlsruhe, Baden-Württemberg, Deutschland | F107308 |
