Meiningen, Kreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2025:
Meiningen ist eine Kreisstadt im fränkisch geprägten Südwesten des Freistaates Thüringen.
Die Mittelstadt ist der Verwaltungssitz und die größte Stadt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Sie ist das Kultur- und Justizzentrum in Südthüringen, ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum der Region und in der Raumordnung Teil des funktionsteiligen Oberzentrums Südthüringen. Die erfüllende Gemeinde Meiningen hat 28.092 Einwohner.
Meiningen liegt an der Werra, besitzt im Stadtzentrum ausgedehnte Parkanlagen und zahlreiche klassizistische Bauwerke. Die noch von den mittelalterlichen Wassergräben der einstigen Stadtbefestigung umschlossene historische Altstadt wird von einem eklektizistischen Stadtviertel und Fachwerkbauten sowie Bürgerhäusern geprägt.
Meiningen wurde als fränkisches Königsgut gegründet und 982 erstmals urkundlich erwähnt. Ab 1008 gehörte es über ein halbes Jahrtausend zum Hochstift Würzburg und entwickelte sich wegen seiner günstigen Lage bald zur bedeutendsten Stadt im heutigen Südthüringer Raum. Diese Position konnte sie ab 1583 als Verwaltungssitz des Henneberger Landes und ab 1680 als Haupt- und Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Meiningen bis in das 20. Jahrhundert behaupten. Bekannt wurde die Stadt auch durch eine tiefgreifende Theaterreform unter Herzog Georg II. und eine große Blütezeit der Meininger Hofkapelle unter der Führung bekannter Dirigenten wie Hans von Bülow und Max Reger.
Geschichte:
Erste Spuren einer Besiedlung konnten 2015 bei einer archäologischen Ausgrabung in der Altstadt am Töpfemarkt, dem ältesten Stadtviertel von Meiningen, nachgewiesen werden. Hier fand man aus der Zeit des Endneolithikum Pfostengruben von Wohnhäusern und Siedlungsspuren wie Keramik und Steingeräte als Zeugnisse der Schnurkeramischen Kultur (2800–2200 v. Chr.). Reste einer keltischen Siedlung der Hallstattzeit (800–450 v. Chr.) entdeckte man 1861 auf dem Gelände des Englischen Gartens. Meiningen wurde als fränkisches Königsgut gegründet und war Sitz einer Zehnt sowie einer Mark (Meiningermarca), einer Verwaltungseinheit im Gau Grabfeld-Orientalis im Herzogtum Franken. Diese Funktionen, die Lage an einem Flussübergang mit mehreren Handelswegen und die germanische Namensherkunft lassen eine Entstehung des Ortes im Zuge der fränkischen Besiedlung spätestens im 7. Jahrhundert annehmen.
Die urkundliche Ersterwähnung von Meiningen erfolgte 982, als Kaiser Otto II. sein Königsgut Meiningen in der Meininger Mark der Peterskirche in Aschaffenburg übergab. Um das Jahr 1000 war der Baubeginn der noch heute bestehenden Stadtkirche St. Marien als Marktkirche. König Heinrich II. gab 1008 Meiningen dem Bistum Würzburg als Lehen und es gehörte fortan 534 Jahre zum Hochstift Würzburg.
Der Landesherr verlieh 1153 Meiningen mit der Gerichtsbarkeit erste Stadtrechte. 1222 erlitt sie bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Hochstift Würzburg und der Grafschaft Henneberg starke Zerstörungen. 1230 wurde Meiningen erstmals in einer Urkunde als Stadt (civitas) genannt, und seine Bürger erhielten im Jahre 1344 die gleichen Rechte wie die Bürger der Freien Reichsstadt Schweinfurt. Als Mitglied des Elfstädtebundes beteiligte sich die Stadt am Fränkischen Städtekrieg gegen den Würzburger Bischof. Meiningen gehörte von 1500 bis 1806 zum Fränkischen Reichskreis. Im Jahr 1542 kam die Stadt durch Tausch mit dem Amt Mainberg an die Grafen von Henneberg, nach deren Aussterben 1583 an das Herzogtum Sachsen. Im 16. und frühen 17. Jahrhundert erlangte Meiningen durch die Barchent- und Leinenweberei eine große wirtschaftliche Blüte, die aber durch den Dreißigjährigen Krieg abrupt beendet wurde. 1660 kam Meiningen zum Herzogtum Sachsen-Altenburg und wechselte 1672 zum Herzogtum Sachsen-Gotha.
Herzog Bernhard I. bildete 1680 das Herzogtum Sachsen-Meiningen und wählte Meiningen zur Haupt- und Residenzstadt. 1682 war der Baubeginn des Residenzschlosses Elisabethenburg. 1690 gründete der Herzog die noch heute bestehende Hofkapelle. Ab 1782 ließ Herzog Georg I. den Englischen Garten anlegen und die Stadtbefestigung schleifen. 1813 lagerte das russische Heer mit 70.000 Soldaten und 2.300 Offizieren unter Zar Alexander bei seinem Feldzug gegen Napoleon in und um Meiningen. Herzog Bernhard II. eröffnete 1831 das erste Meininger Hoftheater. Im 19. und 20. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt durch die Gründung mehrerer Großbanken zu einem der bedeutendsten Finanzstandorte Deutschlands. 1858 erhielt Meiningen mit der Eröffnung der Werrabahn den ersten Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz. Bei einer 1868 durchgeführten Kreiseinteilung des Herzogtums wurde Meiningen neben seinem Status als Hauptstadt auch Kreisstadt.
Georg II. reformierte gemeinsam mit Helene Freifrau von Heldburg und Ludwig Chronegk das Regietheater und stellte diese bedeutende Theaterreform von 1874 bis 1890 durch zahlreiche Gastspiele der Meininger in weiten Teilen Europas vor.

Geburt
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Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 23 Sep 1704 | Meiningen, Kreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, Deutschland | I285217 |
2 | ![]() | 19 Aug 1860 | Meiningen, Kreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, Deutschland | I209412 |
3 | ![]() | 11 Aug 1819 | Meiningen, Kreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, Deutschland | I243883 |
Tod
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1 | ![]() | 20 Mrz 1772 | Meiningen, Kreis Schmalkalden-Meiningen, Thüringen, Deutschland | I285217 |