Oberseifersdorf, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2024:
Oberseifersdorf ist ein Ortsteil der ostsächsischen Gemeinde Mittelherwigsdorf im Landkreis Görlitz in der Oberlausitz.
Geschichte:
Der Fund eines Bronzemessers und einer Bronzespirale bei der Urbarmachung einer brach liegenden Fläche deutet darauf hin, dass bereits in der jüngeren Bronzezeit die Gemarkung zumindest zeitweilig besiedelt war.
Oberseifersdorf ist eine Ortsgründung aus der zweiten Phase der deutschen Ostsiedlung. Angelegt wurde das Waldhufendorf vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Urkundlich erwähnt wurde der Ort als Syfridisdorff prope Zittaw in einer Verkaufsurkunde, als er 1267 für 300 Mark Silber an das Kloster St. Marienthal bei Ostritz kam. Der Namenszusatz diente der Unterscheidung, lag doch in unmittelbarer Klosternähe ein Sifridisdorf (bis 1396 zugunsten der Erweiterung des Klosters gewüstet). Auch gab es bei den Niederdörfern des Görlitzer Weichbilds ein gleichnamiges Kirchdorf, das bereits seit 1238 zum Kloster gehörte. Erst in späteren Jahrhunderten wurde mittels Namenspräfix zwischen Ober Seyfersdorff und Nieder Seyfersdorff unterschieden.
Trotz der geringen Nähe zum katholischen Kloster setzte die Reformation in Oberseifersdorf wesentlich früher als in anderen klosterabhängigen Kirchgemeinden ein.
Als zusätzliche Erwerbsquelle neben der Landwirtschaft kam etwa ab der Mitte des 16. Jahrhunderts die Leinen- und Damastweberei hinzu. Ein Teil der bislang rein bäuerlichen Bevölkerung bildete dadurch ein kleinbäuerliches Bürgertum.
Im Prager Frieden von 1635 kamen die böhmischen Kronländer Nieder- und Oberlausitz an das Kurfürstentum Sachsen. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) lagen neun bäuerliche und kleinbäuerliche Wirtschaften wüst.
Die spätgotische Kirche musste Anfang des 18. Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgetragen werden. An ihrer Stelle entstand 1715 eine barocke Kirche. Das Altartuch aus Leinendamast von 1717 gehört zu den ältesten erhaltenen Damastgeweben der Oberlausitz.
Ihre heutige Gestalt bekam die Kirche 1820, als der Turm eine barocke Haube mit spitzer Laterne erhielt. Nahe der Kirche wurde 1826 ein neues Schulgebäude errichtet.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der alte Siedlungsbestand durch den Bau von Arbeiterwohnungen ergänzt, die besonders im nordöstlichen Teil des Dorfes für die Arbeiterfamilien der Zittauer Fabriken entstanden.
Nach der Auflösung der Länder durch die Verwaltungsreform von 1952 wurde die Gemeinde dem Kreis Zittau (Bezirk Dresden) zugeordnet. Zwei Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG) wurden 1955 und 1959 in Oberseifersdorf gegründet.
Am 1. März 1994 schlossen sich im Rahmen der sächsischen Gemeindegebietsreform die Gemeinden Oberseifersdorf und Mittelherwigsdorf zusammen. Im gleichen Jahr wurden die Landkreise Löbau und Zittau sowie einige Gemeinden des Görlitzer Landkreises zum Sächsischen Oberlausitzkreis, später Landkreis Löbau-Zittau zusammengeschlossen.

Geburt
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Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 4 Apr 1886 | Oberseifersdorf, Kreis Görlitz, Sachsen, Deutschland | I275330 |