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Salmünster, Main-Kinzig-Kreis, Hessen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Salmünster ist ein Stadtteil von Bad Soden-Salmünster im Main-Kinzig-Kreis in Osthessen im Bundesland Hessen in der Bundesrepublik Deutschland und Sitz der Stadtverwaltung.

Geschichte:

Der Ort Salmünster findet erstmals Erwähnung als Salchenmunster in einer Urkundensammlung des Klosters Fulda, dem sog. Codex Eberhardi, der in den Jahren 1150–1168 angelegt wurde.

Eine Urkunde, die in dieser Sammlung als Abschrift erhalten ist, beschreibt den Grenzverlauf des Kirchspiels Salmünster aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Als Gründungsdatum des Kirchspiels wird nach Eberhard das Jahr 860 angegeben, richtiger ist wohl das Jahr 886 aus einer Abschrift des 12. Jahrhunderts. Die Etymologie des Ortsnamens ist umstritten, sie weist in jedem Fall aber auf eine kirchliche Gründung hin (Endung -munster von lat. monasterium = Klosterzelle). 909 überschrieb das Erzbistum Mainz den Sprengel an das Kloster Fulda.

1319 wurde das Stift Salmünster eingerichtet, in dem sich mehrere Weltgeistliche zusammenfanden. Diese übten gemeinschaftlich die priesterlichen Aufgaben in den Gemeinden aus, die der Kirche zu Salmünster beigeordnet waren.

1320 wurde die Siedlung, die sich rund um die Stiftskirche gebildet hatte, auf Bitten des Fuldaer Abtes Heinrich VI. von Hohenberg von Kaiser Ludwig dem Bayern zur Stadt erhoben und mit den Privilegien der vier wetterauischen Reichsstädte Frankfurt am Main, Friedberg, Gelnhausen und Wetzlar ausgestattet. Damit wurde offenbar der Bedeutung des Ortes Rechnung getragen, der eine Wegstation an der bedeutenden Reichsstraße von Frankfurt nach Leipzig war; die heutige Hauptstraße (Frankfurter Straße), die in Nord-Süd-Richtung die Altstadt in der Mitte durchschneidet, folgt dieser historischen Route.

Die kurz darauf angelegte Stadtmauer (fertiggestellt um 1400) verlieh dem Ort seine noch heute im Straßenbild erkennbare bemerkenswert regelmäßige rechteckige Form. Die restaurierte Stadtbefestigung ist insbesondere am Schwedenring / Amthof (sog. Zent- oder Hexenturm) und am Dammweg (Graben und Stadtmauer) zu besichtigen. An drei von vier Ecken des Rechtsecks - mit Ausnahme der Südwestecke mit der Stiftskirche - bildeten sich Höfe aus, die von den landadligen Familien der Umgebung errichtet wurden, darunter die Herren von Jossa und die Herren von Hutten. Diese übten im Auftrag des Klosters Fulda Vogteirechte in Salmünster aus; daran erinnert noch eine "Vogtstraße". Zu den heute noch erhaltenen Adelssitzen zählen der Huttenhof und der Amthof (Nordwestecke) sowie der Schleifrashof (Südostecke); am Freihof (auch "Alter Hof" genannt) im Nordosten ist das Areal noch dokumentiert, die Bausubstanz jedoch völlig verändert.

Obwohl das 16. und 17. Jahrhundert von Unruhe gezeichnet war – u.a. durch die rasche Abfolge von Reformation und Gegenreformation und die zahlreichen Pestepidemien in Salmünster - entging die Stadt weitgehend den Zerstörungen, die die militärischen Konflikte der Zeit hinterließen. Aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges ist die Geschichte der „Tapferen Frauen von Salmünster“ überliefert, die nach Aussage des zeitgenössischen Chronisten Johannes Lutz (Wirt des Gasthofs Weißes Roß) den Angriff von 1.200 schwedischen Marodeuren 1646 abwehrten, indem sie diese mit Bienenkörben bewarfen. Den unerschrockenen Verteidigerinnen wurde 2001 im Bereich des abgerissenen Untertors ein bronzenes Denkmal gesetzt.

Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges kamen aber auch die Franziskaner (OFM) nach Salmünster (1650). Kurz zuvor waren sie aus der Nachbarstadt Gelnhausen vertrieben worden. In Salmünster errichteten sie 1691–1694 ihr neues Kloster.

Rund fünfzig Jahre später, 1745, wurde die alte Stiftskirche abgerissen und durch einen zeitgemäßen, barocken Kirchenbau (St. Peter und Paul) ersetzt. Der alte Glockenturm indes blieb erhalten, da er einen Teil der Stadtbefestigung bildete. Erst 1895 wurde der – inzwischen stark baufällige – Turm, nachdem er zum Teil eingestürzt war, niedergelegt und das Material zur Vergrößerung des Klostergebäudes verwendet.

Im 19. Jahrhundert wurde Salmünster von den politischen Wirren erfasst, die den Napoleonischen Kriegen folgten. Das Stift Fulda wurde 1802 säkularisiert und fiel an Wilhelm V. von Oranien bzw. dessen Sohn Wilhelm Friedrich. Allerdings verloren die Oranier ihre Besitzungen, als sie sich der Koalition gegen Frankreich anschlossen, von Napoleon aber 1806, im Zuge der Schlacht bei Jena und Auerstedt, besiegt wurden. Infolgedessen wurden die fuldischen Gebiete offiziell zu einer französischen Provinz, die wiederum 1810 dem neu eingerichteten Großherzogtum Frankfurt inkorporiert wurde. Salmünster, seit alters her Gerichtsort, erhielt die Funktion einer Districtsmairie. Bereits 1813 aber, nach der Niederlage Napoléons in der Völkerschlacht bei Leipzig, kam es zu erneuten Umverteilungen in der Herrschaft. Auf dem Rückzug soll Napoleon am 29. Oktober 1813 in Salmünster vorbeigekommen und der Überlieferung nach auf einer Bank gerastet haben, die heute im Eingangsbereich des Hotels "Engel" (Bau von 1687) steht.

Fulda wurde nach dem Wiener Kongress kurhessisch, das Amt Salmünster 1822 der Provinz Hanau (ehemals Fürstentum Hanau) als eigener Kreis zugeschlagen. Bis 1829 eigenständig, gehörte das Amt Salmünster ab 1830 zum Kreis Schlüchtern.

Salmünster erhielt 1868 einen Bahnhof und 1888 eine evangelische Kirche.

Am 1. Dezember 1970 wurden die Gemeinden Kerbersdorf und Romsthal in die Stadt Salmünster eingemeindet; am 1. Juli 1972 auch die Gemeinde Katholisch-Willenroth, die bis dahin zum Landkreis Gelnhausen gehörte.

Die Stadt Salmünster wurde am 1. Juli 1974 mit der Stadt Bad Soden bei Salmünster und der Gemeinde Mernes zur Stadt Bad Soden-Salmünster zusammengeschlossen.

Einer Altstadtsanierung 1987 folgte die Restaurierung der Stadtmauer in 9-jähriger freiwilliger Arbeit (2000 bis 2009) durch eine Gruppe Salmünsterer Bürger. An der Mühlenbachbrücke dokumentiert ein Gedenkstein mit der Inschrift Mensterer Stääklopper ho die Mauer goanz gemocht diese Restaurierung.

Die Franziskaner haben 2004 das Kloster aufgegeben. Im ehemaligen Klostergebäude befindet sich heute ein modernes Bildungs- und Exerzitienhaus der Diözese Fulda.

Ort : Geographische Breite: 50.27733869999999, Geographische Länge: 9.376782999999932


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Martin, Walter  13 Aug 1945Salmünster, Main-Kinzig-Kreis, Hessen, Deutschland I147195