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Schedewitz, Kreis Zwickau, Sachsen, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2025:
Schedewitz (offiziell: Schedewitz/Geinitzsiedlung) ist ein Stadtteil der Stadt Zwickau, die seit 2008 Kreisstadt des Landkreises Zwickau im Freistaat Sachsen ist. Der Stadtteil liegt im Stadtbezirk Zwickau-Süd und trägt die amtliche Nummer 57.
Geschichte:
Schedewitz wurde im Jahr 1219 als „Schetwiz“ erwähnt. Im Jahr 1240 kam Schedewitz zum Besitz des Klosters Grünhain, das die Zisterzienser im Jahr 1230 angelegt hatten. Dieses besaß fünf Städte und 40 Dörfer, unter anderem auch Schedewitz und den Nachbarort Bockwa. Der Name Schedewitz leitet sich aus dem Sorbischen ab und bedeutet so viel wie „Ort des Graukopfes“. Es wurde also nach einem Familiennamen benannt. Nach Einführung der Reformation wurde das Kloster Grünhain im Jahr 1533 aufgelöst. Schedewitz, das zu den entfernteren Territorien des Klosters gehörte, wurde 1536 als Amtsdorf dem kursächsischen Amt Zwickau angegliedert. Im Jahre 1536 wurde der Frau des Bauern Christoph Schmidt vorgeworfen, einen Drachen zu halten und sie der Hexerei beschuldigt. Im Jahr 1533 wurde der Röhrensteg zwischen Oberhohndorf und Schedewitz erstmals erwähnt. Diese überdachte Holzbrücke, welche in hölzernen Rohrleitungen Trinkwasser aus dem Reinsdorfer Grund über die Zwickauer Mulde nach Zwickau brachte, wurde 1546 durch eine Eisfahrt weggerissen. In ihrer heutigen Gestalt existiert sie seit 1790.
Schedewitz gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Zwickau. Im Jahr 1856 kam der Ort zum Gerichtsamt Zwickau und 1875 zur Amtshauptmannschaft Zwickau. Bereits vor 1840 war Schedewitz stark industriell geprägt. Der parallel zur Zwickauer Mulde verlaufende Mühlgraben verlief über Schedewitz bis Bockwa und ermöglichte dadurch die Ansiedlung von Gewerbe in seiner Nähe, wie der Kammgarnspinnerei oder der Devrient’schen Chemischen Fabrik. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden mehrere Tiefbauschächte, in denen Steinkohle abgebaut wurde. Es kam zur Gründung von Steinkohlenbauvereinen, später Steinkohlenaktienvereinen. Mit der Eröffnung der Staatskohlenbahn Zwickau–Kainsdorf erhielt Schedewitz im Jahr 1854 Eisenbahnanschluss. Mit der Weiterführung der Strecke im Tal der Zwickauer Mulde und der Eröffnung der Zwickau–Schwarzenberg im Jahr 1858 erhielt Schedewitz später auch einen Haltepunkt. Die Gruben auf Schedewitzer Flur wurden durch zahlreiche Anschlussgleise der Kohlebahnen an das Schienennetz angeschlossen. Infolge des Kohleabbaus im Zwickauer Steinkohlenrevier entstanden in Schedewitz mehrere Kokereien, von denen die Kokerei in der Nähe des Vertrauensschachts (heutiger Standort des Glück-Auf-Centers und der Stadthalle Zwickau) die bedeutendste war. Durch die Nachfolgeindustrien der Steinkohle, wie Betrieben der Metall-, Textil-, Papier-, Blumen-, chemischen- und keramischen Industrie erfolgte die weitere Industrialisierung des Orts. Die durch den Bergbau wohlhabende Gemeinde erhielt ab 1894 einen Anschluss an die Straßenbahn Zwickau.
Schedewitz wurde am 1. Januar 1923 nach Zwickau eingemeindet. Noch in den 1950er-Jahren bildete Schedewitz mit dem Stadtteil Bockwa den bevölkerungsreichsten Stadtteil von Zwickau. Nach der Eingemeindung wurde die Bergschule Zwickau im Jahr 1924 im nun freien Rathaus untergebracht und blieb dort bis 1949. 1937 begann der Bau des heute als Westsachsenstadion bekannten Stadions auf dem Haldengelände des ehemaligen Vereinsglückschachtes. Die Einweihung der Sportstätte an der Geinitzstraße erfolgte im Jahr 1942. Durch die zweite Kreisreform in der DDR kam Schedewitz im Jahr 1952 als Teil der kreisfreien Stadt Zwickau zum Bezirk Chemnitz (1953 in Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt). Nach der Einstellung der Steinkohleförderung im Zwickauer Revier bestand die Kokerei „August Bebel“ bis 1992 fort. Durch die Luftverschmutzung der Kokerei und die Verunreinigung der Zwickauer Mulde durch den Betrieb der Textilwerke Mülsen mit Färberei-Veredlung war die Umweltbelastung in Schedewitz zu Zeiten der DDR enorm. Weiterhin kam es infolge des Steinkohlebergbaus zu Bergsenkungen und der Schieflage einiger Häuser.
Nach der Wende erfolgte 1992 der letzte Koksabstich der Kokerei. Nach dem Abbruch sämtlicher Gebäude der Kokerei und des Sammelbahnhofs Schedewitz sowie der Beräumung des gesamten Areals erfolgte der Bau des „Glück-Auf-Centers“ als Einkaufs- und Fachmarktzentrum auf dem Gelände. Am 28. Mai 1999 erfolgte die Übergabe der als Zwickauer Modell bekannten Stadt- und Regionalbahntrasse vom Zwickauer Hauptbahnhof ins Zentrum von Zwickau über ein Dreischienengleis. Schedewitz erhielt am 1. Oktober 1999 wieder Anschluss an das Netz der Zwickauer Straßenbahn. 1975 war die Strecke von Zwickau über Schedewitz nach Wilkau-Haßlau eingestellt worden. Am 6. August 2000 wurde neben dem Glück-Auf-Center die Stadthalle Zwickau eröffnet, welche einen kombinierten Haltepunkt der Bahnstrecke ins Zwickauer Zentrum und der Zwickauer Straßenbahn besitzt.

Ort : Geographische Breite: 50.7012401, Geographische Länge: 12.4966574


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Goldhardt, Martha Helene  8 Nov 1882Schedewitz, Kreis Zwickau, Sachsen, Deutschland I290384
2 Rudolph, Lina Auguste  15 Nov 1863Schedewitz, Kreis Zwickau, Sachsen, Deutschland I290386

Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Goldhardt, Karl August Louis  4 Feb 1894Schedewitz, Kreis Zwickau, Sachsen, Deutschland I290385
2 Heimbold, Pauline  28 Aug 1891Schedewitz, Kreis Zwickau, Sachsen, Deutschland I290394
3 Rudolph, Johann Karl Eduard  21 Okt 1886Schedewitz, Kreis Zwickau, Sachsen, Deutschland I290393

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Rudolph / Heimbold  2 Mai 1852Schedewitz, Kreis Zwickau, Sachsen, Deutschland F107663