Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2022:
Selb ist eine Große Kreisstadt im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (Regierungsbezirk Oberfranken) und liegt direkt an der tschechischen Grenze. Sie gehört der grenzüberschreitenden Mikroregion Freunde im Herzen Europas an. Selb gehört zum Bayerischen Vogtland. Überregional ist Selb als Porzellanstadt bekannt und liegt an der Bayerischen Porzellanstraße. Im Landesentwicklungsprogramm Bayern ist Selb zusammen mit der tschechischen Nachbarstadt As als Oberzentrum ausgewiesen. Seit 2021 ist Selb mit der Außenstelle der Hochschule Hof auch Hochschulstandort.
Geschichte:
Die Kolonisation im 12. Jahrhundert brachte Siedler aus dem bayerischen Raum in die Region um Selb. Ein Adelsgeschlecht, das sich „de Selewen“ nannte, ist seit 1135 nachgewiesen. 1281 wurde Selb erstmals urkundlich erwähnt, als es von Kaiser Friedrich II. zusammen mit dem benachbarten As (Asch) im heutigen Tschechien an den Feldhauptmann Vogt Heinrich von Plauen verpfändet wurde und der römisch-deutsche König Rudolf von Habsburg darüber eine Urkunde ausstellen ließ. 1357 wurde Selb als Reichslehen an das Geschlecht der Forster übertragen, weil von dort aus der Egerer Reichsforst verwaltet wurde. 1412 wurde Selb an die Burggrafen von Nürnberg verkauft. Diese schufen 1437 das Sechsämterland, so genannt, weil die Verwaltungsaufgaben dezentral auf sechs Amtsstädte verteilt waren. Eines dieser sechs Ämter war Selb. 1426 verlieh Markgraf Friedrich I. von Bayreuth-Brandenburg der Stadt ein erstes Stadtrecht (das sogenannte Wunsiedler Stadtrecht). Selb blieb Zentrum des markgräflichen Forstes und bevorzugtes Jagdrevier der Bayreuther Fürsten. Die Hirschgeweihe im Stadtwappen erinnern an die jagdgeschichtliche Bedeutung der Stadt. In Selb existierte im 16. Jahrhundert ein mittelalterliches Leprosorium „vor dem Erkersreuther Tor“, es wurde als „Siechhaus“ bezeichnet.
Nach mehreren Besitzerwechseln und kriegerischen Zerstörungen in den darauffolgenden Jahrhunderten erlangte Selb bis weit ins 18. Jahrhundert Bedeutung als Bergbaustandort in Verbindung mit Hammer- und Eisenschmelzwerken. Die bedeutendsten Hammerwerke (Wenden-, Kaiser-, Schwarzen- und Hendelhammer) nutzten die Wasserkraft der Eger. Bergbau wurde im Steinbruch auf der Häusellohe (heutiger Schausteinbruch) betrieben. Das dortige sehr feinkörnige Granitvorkommen, das keine Eisenbeimengungen enthält, wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor allem zur Herstellung von technischen Walzen für die Porzellanindustrie und von Mühlsteinen genutzt.
Selb war im 18. Jahrhundert eine Handwerkerstadt mit etwa 1500 Einwohnern und mit Zünften der Schreiner, Zimmerleute, Gerber, Müller, Schuster und Weber. 1709 errichtete der Papiermacher Johann Georg Jäger eine Papiermühle. Sie war der erste Industriebetrieb der Stadt, der bis in die 1970er Jahre Bedeutung für die Druckindustrie hatte.
Nach dem Friedensschluss von Wien 1809 wurde Selb am 30. Juni 1810 bayerisch. Am 17. Juni 1836 wurde es zur Stadt erhoben. Durch die Unachtsamkeit einer Magd gerieten am 18. März 1856 die Gebäude bei der alten Apotheke in Brand. Das sich schnell ausbreitende Feuer, bekannt als „Selber Brand“ zerstörte die Stadt und damit auch den mittelalterlichen Stadtkern. Nur wenige Gebäude überstanden den Feuersturm unversehrt, darunter die Gottesackerkirche zur Heiligen Dreifaltigkeit von 1612 und die sogenannte Pechhütte von etwa 1583, ein kleiner profaner Fachwerkbau, in dem das Pechsiederhandwerk ausgeführt wurde; diese beiden Gebäude befanden sich außerhalb des Stadtkerns. Insgesamt wurden 221 Häuser und 408 Nebengebäude in Schutt und Asche gelegt, 624 Familien (über 3500 Personen) wurden obdachlos.
Um 1857 entwickelte sich Selb zur Porzellanstadt. Die durch den Selber Brand arbeitslos gewordenen Weber fanden teilweise wieder Arbeit, als Lorenz Hutschenreuther 1857 die erste Porzellanfabrik auf der Ludwigsmühle errichtete. Seine Pioniertat bestand darin, dass er die industrielle Serienfertigung von Porzellan ermöglichte. Das „weiße Gold“ wurde für Normalbürger erschwinglich.
Der Anschluss 1864 an die Bahnstrecke Hof–Eger begünstigte die einsetzende rasante Industrieentwicklung in Selb. Es gründeten sich die Porzellanfabriken Jakob Zeidler & Co., J. Rieber, Rosenthal, Krautheim, Müller, Heinrich & Co., Jäger & Werner, Gräf & Krippner, Krautheim & Adelberg, Zeidler & Purucker, Gebr. Hofmann und die Oberfränkische Porzellanfabrik. 1900 hatte Selb bereits 7200 Einwohner. Es gab 20 Porzellanfabriken mit zusammen 100 Rundöfen.
Am 1. Juli 1919 wurde Selb aus dem Landkreis Rehau ausgegliedert und zur kreisfreien Stadt erklärt. 1930 war die Stadt auf 14.200 Einwohner angewachsen. Die Zahl der Porzellanfabriken war jedoch im Zuge der Weltwirtschaftskrise und der Inflation der 1920er Jahre gesunken. Die meisten Fabriken waren durch Fusionen auf andere Unternehmen übergegangen. Die übrig gebliebenen entwickelten sich zu Weltmarken.

Treffer 1 bis 11 von 11
Nachname, Taufnamen ![]() |
Geburt ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 7 Jul 1911 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I247244 |
2 | ![]() | 28 Nov 1779 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I271390 |
3 | ![]() | 26 Jul 1887 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I247249 |
4 | ![]() | 30 Mrz 1766 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I271384 |
5 | ![]() | 18 Okt 1804 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I271383 |
6 | ![]() | 4 Sep 1804 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I271396 |
7 | ![]() | 10 Nov 1861 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I247251 |
8 | ![]() | 21 Okt 1830 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I247254 |
9 | ![]() | 23 Feb 1831 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I247255 |
10 | ![]() | 2 Okt 1807 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I271382 |
11 | ![]() | 1 Apr 1768 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I271389 |
Treffer 1 bis 4 von 4
Nachname, Taufnamen ![]() |
Tod ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 19 Mai 1938 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I247248 |
2 | ![]() | 12 Dez 1965 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I247249 |
3 | ![]() | 17 Mai 1879 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I271383 |
4 | ![]() | 21 Mrz 1868 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I271382 |
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen ![]() |
Beerdigung ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | I268171 |
Treffer 1 bis 4 von 4
Familie ![]() |
Eheschließung ![]() |
Familien-Kennung | ||
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1 | Albert / Elitzer | 28 Jan 1911 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | F87043 |
2 | Elitzer / Welzel | 14 Feb 1881 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | F87044 |
3 | Günther / Kayser | 17 Feb 1793 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | F98961 |
4 | Woelfel / Baumann | 1 Dez 1800 | Selb, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland | F98964 |