Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2021:
Talheim ist ein Stadtteil von Mössingen im Landkreis Tübingen, Baden-Württemberg.
Geschichte:
Der Ortsname Talheim, also „Siedlung im Tal“, sowie archäologische Funde verweisen auf eine frühmittelalterliche Siedlungsgründung der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts n. Chr. Aber auch schon in früheren Zeiten hatten sich auf Talheimer Gebiet Menschen niedergelassen. So deuten Funde am Kirchkopf und am Farrenberg auf Höhensiedlungen aus der Urnenfelderzeit (10./9. Jahrhundert v. Chr.) hin, die sehr wahrscheinlich noch bis in die Hallstattzeit (8.–5. Jahrhundert v. Chr.) bewohnt waren. Die Funde von römischen Scherben im Gewann „Burtelsgärtle“ und im Flur „Hölzle“ könnten auf römische Gutshöfe hindeuten. Ein in der Rietshalde bei Wasserleitungsarbeiten kurz nach 1900 gefundenes frühmittelalterliches Gräberfeld zeigt, dass spätestens seit der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts eine Siedlung mit einer wohlhabenden alemannischen Bevölkerungsschicht existierte. Die zahlreichen Schenkungen aus der „Dalaheimer Mark“ des 8. und 9. Jahrhunderts bestätigen dieses Bild.
Die Talheimer Ersterwähnung des Jahres 766.
Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Handschriftensammlung Codex Laureshamensis des Klosters Lorsch, das seit 1991 Weltkulturerbe ist, gibt in ihrer Abschrift der aus dem 8. Jahrhundert stammenden Schenkungsurkunde Nr. 3244 des Rotwin von Talheim als Datum an: „Actum in monasterio Lauresham, die VIII kl. ianuarii, anno XV Pippini regis.“ Das ist sehr wahrscheinlich aufzulösen als „die octavo Kalendas Ianuarii, anno quinto decimo Pippini regis “, bei „die octavo“ mit dem Ablativ der Zeit (Ablativus temporis) und dann bei „Kalendas“ mit dem formelhaft ohne Präposition gebrauchten Akkusativ der zeitlichen Ausdehnung (Accusativus durativus). Übliches klassisches Latein wäre: „ante diem octavum Kalendas Ianuarias, anno quinto decimo Pippini regis“ mit der formelhaften Umstellung und Kasusangleichung aus „die octavo ante Kalendas Ianuarias“, also „am achten Tag vor dem 1. Januar, des 15. Jahrs des Königs Pippin.“ Damit ist eindeutig ein 25. Dezember bezeichnet.
Nun wurde Pippin der Dritte der Jüngere in der zweiten Hälfte des Novembers 751 zum König der Franken gekrönt. Sein erwähntes 15. Regierungsjahr lief also vom November 765 bis November 766, so dass nach der heute üblichen Chronologie das Jahr 765 für die Schenkung zu lesen wäre. Für das letzte Regierungsjahr Pippins des Dritten des Jüngeren, in dem dieser am 24. September 768 starb, stellte man im Urkundenbestand des Codex jedoch eine Überlieferungslücke von zehn Monaten fest. Dass in dieser Schenkungshochphase über Monate hinweg keinerlei Schenkungen an das Kloster Lorsch stattgefunden haben sollen, ist als sehr unwahrscheinlich anzusehen, wenn auch nicht völlig auszuschließen. Daraus ist mit großer Wahrscheinlichkeit zu schließen, dass die Kopisten sich für den Tag der Schenkung auf den Weihnachtstag nach der im November 766 erfolgten Vollendung (!) des 15. Regierungsjahrs des Königs Pippins des Jüngeren bezogen haben, also auf den Weihnachtstag erst in dem sich anschließenden laufenden Regierungsjahr Pippins, mithin seinem 16. Erst beim ältesten Sohn Pippins des Dritten des Jüngeren, jenem König Karl dem Ersten der Franken (seit 768), dem als Römischem Kaiser Karl dem Ersten (seit 800) später die Bezeichnung Karl der Große zuteilwurde, erfolgte die heute übliche Einordnung der Regierungsjahre nach dem laufenden Jahr der Regierung [Datumsangabe: anno currente, im laufenden Jahr] der Regierungszeit.
An wen nun im Laufe der Jahrhunderte der Talheimer Besitz im Einzelnen weitergegeben wurde, ist nicht überliefert. Im Hochmittelalter jedenfalls gehörte Talheim den Grafen von Zollern, die bis ins 15. Jahrhundert hinein Zehnten im Dorf einzogen. Diese belehnten im 13. Jahrhundert ihre Schenken mit der Burg Andeck und dem dazugehörigen Dorf Talheim. Als erster Burgherr der Andeck wird Wernher Schenk von Zell (1251–1262) erwähnt. Dessen Neffe Werner Schenk von Neuenzell nannte sich 1282 erstmals nach seiner neuen Wohnstätte Schenk von Andeck und gilt damit als Stammvater der Familie. Im 14. Jahrhundert werden die Andecks auch als Herren der Kirche St. Pankratius und Cyriakus auf dem Kirchberg erwähnt. Daneben siedelten sich in dieser Zeit Beginen oder Franziskaner-Terziarinnen an, die 1361 erstmals erwähnt wurden. Konrad Schenk von Andeck schenkte den Schwestern 1367 die Hofstatt ihrer Klause neben der Kirche. Die Familie von Andeck, die jedoch im Laufe der Zeit zunehmend in Finanznot geriet, veräußerte ihren Besitz an Burg und Dorf nach und nach und zog Anfang des 15. Jahrhunderts in eine am Dorfrand von Talheim gelegene Wasserburg. Die sich hier fortan Schenken von Talheim nennende Familie verkaufte 1433 sämtliche Rechte im Dorf und das letzte Achtel an der Burg Andeck an Wilhelm Truchsess von Stetten.

Geburt
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Nachname, Taufnamen ![]() |
Geburt ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 1 Feb 1675 | Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland | I284277 |
2 | ![]() | 14 Feb 1638 | Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland | I284278 |
3 | ![]() | um 1637 | Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland | I284279 |
Tod
Treffer 1 bis 3 von 3
Nachname, Taufnamen ![]() |
Tod ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 31 Okt 1719 | Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland | I284278 |
2 | ![]() | 24 Jan 1820 | Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland | I244667 |
3 | ![]() | 9 Aug 1693 | Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland | I284279 |
Beerdigung
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen ![]() |
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Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland | I244667 |
Eheschließung
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Familie ![]() |
Eheschließung ![]() |
Familien-Kennung | ||
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1 | Eissler / Wulle | 5 Mai 1663 | Talheim, Kreis Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland | F104990 |