Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2021:
Asperg ist eine Stadt im Strohgäu am Fuße des Berges Hohenasperg, im Einzugsbereich der Landeshauptstadt Stuttgart. Die Stadt gehört zum Landkreis Ludwigsburg, zur Region Stuttgart (bis 1992 Region Mittlerer Neckar) und zur europäischen Metropolregion Stuttgart.
Geschichte: Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Hohenasperg verbunden. In vorchristlicher Zeit, um 500 v. Chr., war der Hohenasperg Fliehburg und vermutlich ein mächtiges frühkeltisches Machtzentrum. Zahlreiche keltische Grabstätten in der näheren Umgebung sind so ausgerichtet, dass man von ihnen aus freie Sicht auf den Hohenasperg hat, beispielsweise das große Hügelgrab bei Hochdorf oder die Grabstätte an der Katharinenlinde bei Schwieberdingen. Einen ganz besonders guten Blick auf den Hohenasperg bietet das am südlichen Rand von Asperg liegende Hügelgrab Kleinaspergle, datiert um 440 v. Chr. Bei seiner Grabung im Jahre 1879 stieß Oskar Fraas in einer Nebenkammer auf eindrucksvolle Funde, beispielsweise eine keltische Schnabelkanne, goldene Trinkhornenden und griechische Schalen. Ein weiteres Prunkgrab der Keltenzeit, datiert auf 500 v. Chr., wurde bei Bauarbeiten im Gebiet Grafenbühl 1964 von Hartwig Zürn entdeckt. Auch hier fanden sich einzigartige Stücke, beispielsweise zwei aus Bein geschnitzte Sphingen, eine davon mit aufgesetztem Bernsteingesicht. Die Asperger Funde befinden sich im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. Zudem konnten in der Umgebung des Hohenaspergs rund 400 Siedlungen nachgewiesen werden.
Eine Nutzung des exponierten Berges durch Alamannen und Franken kann zwar vermutet, aber nicht sicher belegt werden. Eine Identifizierung des in der Cosmographia des Geographs von Ravenna um das Jahr 700 genannten Ascis als Asperg ist fraglich.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Asperg bereits 819, als der Gaugraf Gozbert seinen dortigen Besitz dem Kloster Weißenburg im Elsass schenkte. Im Hochmittelalter gehörten Burg und Siedlung den Pfalzgrafen von Tübingen. Eine Seitenlinie der Pfalzgrafen nannte sich nach Asperg. Größere Bedeutung erlangte der Ort aber erst mit der Gründung der 1304 erstmals dokumentierten und bis 1909 selbstständigen Stadt Hohenasperg mit eigener Stadtgerechtigkeit. 1308 erwarb Württemberg Asperg samt der Burg durch Kauf. Die Geschichte der Stadt war stets von den wechselvollen Wirren der Kriege beeinflusst. Insbesondere die Belagerungen der Festung durch den Schwäbischen Bund 1519 – festgehalten in einer Federzeichnung von Albrecht Dürer – und während des Dreißigjährigen Krieges waren verheerend. 1510 erhielt Asperg von Herzog Ulrich von Württemberg erneut ein Stadtrecht verliehen, welches vergleichbar dem der zweiten Residenzstadt Tübingen war. Ab 1534 wurde die Festung ausgebaut und das Städtchen vom Hohenasperg an den Fuß des Bergs nach Weihenberg, jetzt Unterasperg genannt, verlegt. „Schloss und Dorf Asperg“ gehörten derzeit zum Amt Grüningen.
Mit der Gründung von Ludwigsburg verlor Asperg im Jahr 1714 sein Stadtrecht. 1718 wurde Asperg in das Oberamt Ludwigsburg eingegliedert, wurde aber bereits 17 Jahre später wieder Sitz eines eigenen Amtes. 1781 erfolgte dann die erneute Eingliederung in das Oberamt Ludwigsburg, was nach der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im Königreich Württemberg endgültig blieb. Nach langem Ringen wurde im Jahr 1875 wieder das Stadtrecht verliehen, welches seither unverändert gilt.
Im 19. Jahrhundert vollzog sich eine gewaltige Umschichtung des gesamten Wirtschafts- und Verkehrslebens. Asperg war bis dahin ländlich geprägt von Bauern und Weingärtnern. Einziger Industriezweig war die Gipsgewinnung, die erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt wird. 1859 gab es neun Gipsmühlen am Ort. 1847 bekam Asperg durch die neue Eisenbahnstrecke Ludwigsburg–Bietigheim Anschluss an den Schienenverkehr der Württembergischen Staatsbahnen. Das Wohngebiet wuchs danach immer mehr dem zunächst außerhalb liegenden Bahnhof entgegen. In der Folge entwickelten und etablierten sich bedeutende Industriezweige, so z. B. die erste württembergische Eisschrankfabrik Eisfink oder die Stahlgießerei Streicher aus Stuttgart-Bad Cannstatt sowie aus kleinen Anfängen heraus eine Möbelindustrie.
Seit 1894 befindet sich auf dem Hohenasperg ein Gefängnis (Invalidenanstalt) für den zivilen Strafvollzug.
Von 1914 bis 1918 war die Festung Hohenasperg ein Kriegsgefangenenlager, von 1920 bis 1945 dann eine Zweigstrafanstalt von Ludwigsburg. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945) waren Regimegegner inhaftiert und die Gebäude wurden als Sammellager für Deportationen benutzt. Im Mai 1940 auch eine Sammelstelle für „Zigeuner“, die in Namenslisten erfasst und „rassehygienisch“ untersucht wurden. Vom Bahnhof Asperg aus wurden sie mit Zügen in die Ghettos und Konzentrationslager im besetzten Polen deportiert. Seit 1995 existiert am Bahnhof Asperg eine Gedenktafel, die an die Deportation erinnert.
1942 wurde eine Tuberkulosestation eingerichtet und ein eigener kleiner Friedhof am Nordhang des Berges.
Die Verwaltungsreform vom 25. April 1938 während der NS-Zeit in Württemberg führte zur Zugehörigkeit zum Landkreis Ludwigsburg.
In der Endphase des Zweiten Weltkrieges wurde Asperg Kriegsschauplatz und Standort von Artilleriestellungen. Asperg wurde erstmals am 10. April 1945 von alliierten Fliegern angegriffen, wobei zwei Wohnhäuser und fünf Scheunen in Brand gesetzt wurden und sechs Einwohner umkamen. Während der Kampfhandlungen kamen insgesamt zwölf Einwohner ums Leben. Asperg war ab 21. April 1945 für kurze Zeit französisch besetzt und kam dann ab Mitte Juli 1945 unter amerikanische Militärverwaltung.
Als Teil der Amerikanischen Besatzungszone gelangte Asperg zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging.
Von 1945 bis 1947 befand sich auf dem Hohenasperg ein Internierungslager zur Entnazifizierung und Umerziehung. Seit 1948 ist der Hohenasperg Landesstrafanstalt, in der seit 1950 das Zentralkrankenhaus für den baden-württembergischen Strafvollzug und außerdem seit 1975 die Sozialtherapeutische Anstalt Baden-Württemberg untergebracht sind.
Immer wieder gab es Ende des 20. Jahrhunderts auch Überlegungen für eine kulturelle Nutzung des Berges und der Festung. Seit dem 16. Juli 2010 existiert im Arsenalbau das Museum Hohenasperg – Ein deutsches Gefängnis, ein Zweigmuseum des Hauses der Geschichte Baden-Württemberg. Im äußeren Torturm befindet sich ein Gasthaus Die Schubartstube. Der Hohenasperg ist heute auch wegen seines Panoramaausblicks ein beliebtes touristisches Ausflugsziel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg betrug die Einwohnerzahl Aspergs noch 4700 Personen. Diese stieg in den 1970er Jahren auf 12.000 an und liegt heute bei rund 13.000. Zahlreiche Wohngebiete entstanden in dieser Zeit. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die Stadtmitte komplett neu gestaltet. Angesichts seiner guten Lage, der sehr guten Infrastruktur und des familienfreundlichen Angebotes ist Asperg bis heute als Wohnort beliebt.
Treffer 1 bis 11 von 11
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Baessler, Elisabeth Margaretha | 18 Jun 1771 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I71375 |
2 | Helbart, Martin | um 1580 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242183 |
3 | Hirschmann, Agnes | 29 Jun 1651 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242180 |
4 | Hirschmann, Lorentz | 23 Aug 1617 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242181 |
5 | Jordan, Eva Katharina | 8 Jan 1799 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I53560 |
6 | Kaul, Andreas | 30 Nov 1675 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242177 |
7 | Kaul, Georg Cunrad | 3 Jan 1701 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242175 |
8 | Kaul, Matthaeus | 22 Feb 1650 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242179 |
9 | Laessle, Johann David | 7 Jan 1774 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I53517 |
10 | Reichert, Magdalena | 26 Jul 1794 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I130554 |
11 | Schorr, Jakob Philipp | 8 Jan 1808 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I122167 |
Treffer 1 bis 3 von 3
Nachname, Taufnamen | Taufe | Personen-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Hirschmann, Agnes | 29 Jun 1651 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242180 |
2 | Kaul, Andreas | 30 Nov 1675 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242177 |
3 | Kaul, Georg Cunrad | 5 Jan 1701 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242175 |
Treffer 1 bis 6 von 6
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Gademeir, Elisabetha Catherina | vor 1735 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242176 |
2 | Helbart, Martin | Datum unbekannt | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242183 |
3 | Kaul, Georg Cunrad | 30 Mai 1760 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I242175 |
4 | Salm, Catharine Magdalene | 15 Mai 1847 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I270062 |
5 | Schmid, Anna | Datum unbekannt | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I248901 |
6 | Wiedmann, Johannes | 13 Nov 1793 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I72175 |
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Beerdigung | Personen-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Salm, Catharine Magdalene | 17 Mai 1847 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I270062 |
Treffer 1 bis 4 von 4
Familie | Eheschließung | Familien-Kennung | ||
---|---|---|---|---|
1 | Kaul / Gademeir | 2 Feb 1721 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | F84486 |
2 | Kaul / Harrer | 24 Jan 1699 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | F84487 |
3 | Kaul / Hirschmann | 29 Jan 1675 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | F84488 |
4 | Kaul / Seeger | 7 Feb 1757 | Asperg, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | F80056 |