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Flint, Genesee County, Michigan, USA



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Flint ist mit 97.386 Einwohnern (Stand 2016) die achtgrößte Stadt im US-Bundesstaat Michigan. Die Stadt liegt rund 95 Kilometer nordwestlich von Detroit am Flint River und ist County Seat des Genesee County.

Sie war über einen langen Zeitraum der größte Produktionsstandort von General Motors. In den 1980er- und 1990er-Jahren wurde die Produktion z. T. ins Ausland verlegt, was eine Schließung der Flinter Standorte bewirkte. Mit dem damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen wurde der Niedergang der Stadt Flint eingeleitet, nachdem die Automobilindustrie die Umwelt in Flint zuvor schon durch ihre Aktivitäten stark geschädigt hatte. Über 26 % der Einwohner leben heute unterhalb der Armutsgrenze, fast 38 % der unter 18-Jährigen gehören zu den Armen und 40 % der Immobilien stehen seit Mitte 2009 leer.

Flint war im Zeitraum 2010–2012 die Stadt mit der höchsten Kriminalitätsrate in den USA (berücksichtigt wurden allein Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern).

Geschichte:

Der Ort wurde 1819 von einem Pelzhändler gegründet und erhielt im Jahr 1855 die Erhebung zur Stadt. Der spätere Gouverneur von Michigan, Josiah Williams Begole, gründete eine Wollspinnerei.

Das Gemeinwesen wurde im Laufe der Zeit von verschiedenen Branchen geprägt: dem Handel, der Bauholzerzeugung, der Kutschenfertigung und der Automobilindustrie. Schon bevor Flint ein Zentrum des Automobilbaus wurde, war es eines für Kutschen- und Wagenbau und trug schon vor 1905 den Zusatz Vehicle City (Fahrzeugstadt). Die Durant-Dort Carriage Company war der weltgrößte Kutschenbauer mit einem Ausstoß von 50.000 Einheiten im Jahr 1901.

Flint war der erste Sitz von General Motors (GM), für kurze Zeit von Chevrolet und wurde jahrzehntelang geprägt von Buick. Das Unternehmen wurde 1904 von James H. Whiting (1842–1919), dem Besitzer der Flint Wagon Works, nach Flint geholt. Whiting war ein Konkurrent von William C. Durants Durant-Dort Carriage Company und mit diesem dennoch befreundet. Er verkaufte Durant noch 1904 seine Buick-Anteile und stellte so die Verbindung des Unternehmens mit der 1908 gegründeten General Motors Company her. Die Marke Marquette wurde 1912 von der Buick-Tochtergesellschaft Marquette Motor Company und 1929–1930 als Division von Buick (nicht von GM) geführt. Buicks Zentrale wurde erst vor wenigen Jahren nach Detroit verlegt. Indirekt verbunden mit GM waren die Autohersteller Dort Motor Car Company, Monroe Motor Company und Whiting Motor Car Company. Durant gründete nach seiner zweiten Entmachtung bei GM in Flint die Durant Motors Corporation mit mehreren Marken, darunter Durant und Flint.

In den Jahren 1936/37 fand hier der so genannte Flint-Streik statt, in dessen Folge die gewerkschaftliche Organisation in der US-Automobilindustrie massiv zunahm.

Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt wegen der vorhandenen Schwerindustrie ein bedeutsamer Produzent von Panzern, Flugzeugteilen und anderem Kriegsmaterial.

Am 8. Juni 1953 wurde Flint von einem der schwersten Tornados in den Vereinigten Staaten heimgesucht, der 115 Menschen das Leben kostete und 844 Verletzte forderte.

Flint wird seit der Schließung der großen Automobilwerke und vieler Zulieferbetriebe immer wieder in den Medien als warnendes Beispiel einer verfehlten industriellen Monokultur dargestellt. Einer der bekanntesten Söhne der Stadt ist der Filmemacher Michael Moore, der Flints Armut in seinen Filmen Roger & Me, The Big One und Bowling for Columbine erwähnt.

Für die Stadt war von 2011 bis 2015 der „state of financial emergency“ erklärt worden. Im April 2014 wurde die Wasserversorgung umgestellt, um Kosten zu sparen. Statt aus dem Huronsee bei Detroit kam das Wasser nun aus dem Flint River – einem durch die Autoindustrie verseuchten Fluss. Die staatlich verordneten Sparmaßnahmen im Bereich der Trinkwasserversorgung führten Anfang 2016 zu einem Gesundheitsnotstand durch Bleivergiftungen, Verkeimung des Trinkwassers und weitere gravierende Verunreinigungen – die „Flint water crisis“. Insgesamt konnten bei mehreren tausend Personen Blei im Blut nachgewiesen werden. Schätzungen gingen alleine von 6.000 – 12.000 betroffenen Kindern aus. Die Fehlgeburten nahmen von 2014 bis 2017 in Flint um 58 % zu (was mehreren hundert Fehlgeburten entspricht). Mindestens 12 Personen starben durch die Verunreinigungen in Flint an Legionellose.

Um (auf 90 Tage befristete) Hilfe durch die Federal Emergency Management Agency zu ermöglichen, rief auch US-Präsident Barack Obama am 16. Januar 2016 über das betroffene Gebiet den Umwelt-Notstand aus. Bei einem Besuch im Mai 2016 versprach Obama, die Wasserrohre würden ersetzt werden. In seinem Dokumentarfilm Fahrenheit 11/9 über die Präsidentschaftswahlen 2016 und die Präsidentschaft Donald Trumps widmet Michael Moore der Wasserversorgungskrise und Bleikontamination in Flint ein ganzes Kapitel.

Ort : Geographische Breite: 43.0170847, Geographische Länge: -83.6900711


Geburt

Treffer 1 bis 7 von 7

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