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Fort Madison, Dane County, Wisconsin, USA



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Fort Madison ist eine Kleinstadt und neben Keokuk einer von zwei Verwaltungssitzen des Lee County im äußersten Südosten des US-amerikanischen Bundesstaates Iowa am westlichen Ufer des Mississippi River. Die Einwohnerzahl lag im Jahre 2017 bei 10.520.

Geschichte:

Fort Madison war der erste Militärposten der USA am oberen Mississippi River.

Die Stadt entstand im frühen 19. Jahrhundert rund um den Militärposten Fort Madison, die erste ständig besetzte militärische Befestigung am oberen Mississippi River. Fort Madison war der Ort, an dem die erste Schlacht von Black Hawk gegen amerikanische Truppen im Zuge des Britisch-Amerikanischen Krieges von 1812 stattfand. Das war die erste militärische Auseinandersetzung der USA, die westlich des Mississippi River ausgetragen wurde. In Fort Madison befindet sich auch der erste US-amerikanische Militärfriedhof im oberen Mittelwesten.

Fort Madison war einer von drei Posten, die der Armee der USA die Kontrolle des durch den Louisiana-Landkauf neu hinzugewonnenen Landes ermöglichen sollte. Fort Madison sollte am oberen Mississippi River den Handel kontrollieren und die umliegenden Indianerstämme von kriegerischen Handlungen abhalten. Die anderen beiden Posten waren Fort Bellefontaine in der Nähe von St. Louis, das das Gebiet um die Mündung des Missouri River kontrollierte und Fort Osage in der Nähe des heutigen Kansas City, das die weiter westlich ansässigen Indianerstämme in Schach hielt.

Ein umstrittener Vertrag mit den Sauk und deren Verbündeten von 1804 gestattete der US-Regierung die Kontrolle über das westliche Illinois und Teile des heutigen Iowa. Um diese Kontrolle militärisch abzusichern beschloss die US-Armee, eine militärische Befestigung an der Mündung des Des Moines River, einer wichtigen Handelsroute in das Innere Iowas, zu errichten.

Da kein geeignetes Land unmittelbar an der Mündung des Des Moines River verfügbar war, fand man eine Stelle unweit eines damals existierenden Indianerdorfes auf den Höhen oberhalb der Des Moines Rapids (Des Moines Stromschnellen). Diese Stelle war das Nadelöhr für die Schifffahrt am oberen Mississippi River. Da dieser Standort, an dem sich der heutige Ort Montrose befindet, jedoch für die Errichtung eines Forts ebenfalls nicht geeignet erschien, entschied die Armee, weiter oberhalb, an der Stelle der heutigen Stadt Fort Madison, den Militärposten zu errichten.

Der Standort des Forts, das zuerst Fort Belleview genannt wurde, stellte sich bald als wenig sinnvoll heraus. Es lag auf einem Hügel unweit einer Schlucht, sodass das Fort von Feinden von oben unter Feuer genommen werden konnte. Der Handel führte zu Auseinandersetzungen mit den Indianern, besonders den Sauk. Es wurde nämlich beabsichtigt, ein US-amerikanisches Handelsnetz aufzubauen, aber US-amerikanische Handelswaren galten gegenüber französischen und britischen als minderwertig, weshalb die Sauk den 1804 geschlossenen Vertrag für ungültig erklärten.

Der Häuptling Black Hawk beklagte sich über die Errichtung des Forts in seiner Autobiografie:

Eine Menge Menschen gingen hin, um zu sehen, was da passierte, ich war unter ihnen. Bei unserer Ankunft sahen wir, dass da ein Fort errichtet wurde. Soldaten waren emsig mit dem Sägen von Holz beschäftigt und ich beobachtete, dass sie ihre Waffen mitführten, wenn sie in den Wald gingen. Alles an ihren Handeln entsprach dem Verhalten in einem Feindesland. Die Häuptlinge berieten sich mit den Offizieren und Vorleuten, die beteuerten, dass sie Gebäude für einen Händler errichteten, der hier wohnen und uns viele Waren billig verkaufen wolle. Die Soldaten sollten zu seinem Schutz bleiben. Wir nahmen diese Nachrichten zur Kenntnis und hofften, dass man uns die Wahrheit erzählt hatte. Aber wir waren nicht so gutgläubig anzunehmen, dass der gesamte Gebäudekomplex einzig einem Handelsgeschäft dienen sollte. Voller Argwohn über die wahren Absichten und sehr besorgt verließen wir das Gebäude gingen wieder zurück.

Fast von Beginn an wurde das Fort von den Sauk und anderen Stämmen attackiert. US-Truppen waren unmittelbar nach dem Verlassen wütenden Angriffen ausgesetzt und im April 1809 wurde ein Versuch unternommen, das Fort zu erstürmen. Nur durch den Einsatz der Artillerie konnte der Angriff gestoppt werden.

Seit seinem Bestehen wurden am Fort ständig Verbesserungen vorgenommen. So wurden die Palisaden erhöht und ein naher Hügel in die Befestigungen einbezogen. Alle Verbesserungen am Fort konnten aber den Nachteil seines Standortes nicht wettmachen. Im März 1812 wurde es erneut angegriffen und im September des gleichen Jahres Belagert. Dabei wurden alle außerhalb der Befestigung befindlichen Teile des Forts zerstört. Nur durch gezielten Artilleriebeschuss einer befestigten Stellung der Indianer konnte der Angriff abgewendet werden. Black Hawk nahm an der Belagerung teil und nahm für sich in Anspruch, die Flagge über dem Fort eigenhändig abgeschossen zu haben.

Im Verlaufe des Britisch-Amerikanischen Krieges versuchten die mit den Briten verbündeten Sauk und andere Stämme, die US-Amerikaner zu vertreiben und wieder die volle Kontrolle über den oberen Mississippi River zu erlangen. 1813 erfolgte eine erneute Belagerung, die die Existenz des Forts nun endgültig gefährdete.

Nach wochenlanger Belagerung gab die Armee das Fort schließlich auf. Die Besatzung brannte das Fort nieder und floh in Booten über den Mississippi River. Das genaue Datum der Aufgabe ist unbekannt aber es fand wahrscheinlich im September 1813 statt.

Bald danach beobachtete Black Hawk die Ruinen. Wir kamen mit Kanus den Mississippi herunter, bis wir die Stelle erreichten, an der Fort Madison gestanden hatte. Es wurde von den Weißen aufgegeben und abgebrannt und nichts als die Reste der Schornsteine waren noch zu sehen. Wir waren erfreut, dass die Weißen nun das Land verlassen hatten.

Nach dem Krieg bauten Siedler ihre Häuser neben den Ruinen. Die daraus entstehende Stadt wuchs und wurde nach dem Fort genannt. Im frühen 20. Jahrhundert wurde ein Denkmal an der Stelle des alten Forts errichtet. Archäologische Ausgrabungen auf dem Parkplatz der Firma Sheaffer Pen brachten das zentrale Blockhaus des Forts zutage, das einst als Offiziersquartier diente. Der Ort fand 1973 Aufnahme in das National Register of Historic Places. Eine Nachbildung des Forts befindet sich an einer anderen Stelle in der Stadt. Große Teile der dafür nötigen Arbeiten wurden von freiwilligen Insassen des nahen Staatsgefängnisses verrichtet.

Ort : Geographische Breite: 40.6316947, Geographische Länge: -91.3143253


Tod

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