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Norden, Kreis Aurich, Niedersachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Norden (ostfriesisch Platt Nörden) ist eine Stadt in Ostfriesland im Nordwesten Niedersachsens. Sie liegt unweit der Nordseeküste und ist die nordwestlichste Stadt auf dem deutschen Festland. Die Bewohner Nordens heißen Norder, plattdeutsch Nörder. Das Adjektiv lautet ebenfalls so, beispielsweise Norder Rathaus.

Norden ist eine der ältesten Städte Ostfrieslands. Im Jahr 2005 feierte sie den 750. Jahrestag der ersten urkundlichen Erwähnung. Sie ist der Hauptort und Namensgeber der historischen Landschaft Norderland und mit 24.855 Einwohnern die viertgrößte Stadt Ostfrieslands. Bis zum 31. Juli 1977 war sie Sitz des gleichnamigen Landkreises, der am 1. August jenes Jahres im Landkreis Aurich aufging.

Die Region um Norden ist vor allem durch die Landwirtschaft und den Tourismus geprägt. Die Stadt besitzt gut 27 Kilometer Deichlinie und im Ortsteil Norddeich einen Fährhafen zu den vorgelagerten Inseln Juist und Norderney. Die Stadtteile Norddeich und Westermarsch II führten seit 1979 die offizielle Bezeichnung „Staatlich anerkanntes Nordseebad“. Am 24. Juni 2010 verlieh der niedersächsische Wirtschaftsminister Jörg Bode den beiden Stadtteilen mit dem Prädikat „Nordseeheilbad“ die höchste touristische Anerkennungsstufe. Heute ist Norden-Norddeich das größte staatlich anerkannte Seeheilbad an der ostfriesischen Nordseeküste. Schon in den 1950er Jahren wurde mit dem Slogan Das Grüne Tor zum Meer für Norden als Urlaubsort geworben.

Allein im Jahr 2019 wurden in Norden 318.298 Gäste und 1.966.329 Übernachtungen gezählt. Die Stadt hat den Status einer selbständigen Gemeinde. Sie ist in der Landesplanung des Landes Niedersachsen als Mittelzentrum ausgewiesen.

Geschichte:

Früheste Belege für die Anwesenheit von Menschen auf dem Norder Stadtgebiet sind archäologische Funde aus der Mittelsteinzeit. Ab dem 6. Jahrhundert nach Christus wanderten Friesen in das zuvor von Chauken und Sachsen besiedelte Ostfriesland.

In der Folgezeit entwickelten sich regionale Marktorte, darunter Norden. Der Ort wurde nicht zentral gegründet. Er entstand als gemeinsames Zentrum der umliegenden Bauerschaften Ekel, Lintel und Westgaste, die in der Folgezeit immer stärker miteinander verwuchsen und so den Kern der Stadt bildeten. Die genaue Entstehung der Stadt Norden ist weitgehend unbekannt. Aus der Frühzeit der Stadt liegen wenige Belege vor, deren Deutung unsicher ist. So wurde ein Ort namens Nordhunnwig (wohl Norwich), das 842 zusammen mit Hamwic (Southampton) von den Wikingern zerstört wurde, versehentlich für Norden gehalten. Im Jahre 884 wurden die Wikinger in der Schlacht bei Norditi von den Friesen vernichtend geschlagen. Der älteste Beleg is Nordedi (787, jedoch in fehlerhafter Abschrift); um 860 wird die Gegend Nordwidu ('Norder Wald') genannt. Grundlage des Ortsnamens ist altsächsisches norð, altfriesisches north ('Norden').

Aus der Frühphase der Stadt liegen Funde einer mittelalterlichen Siedlung in Ekel vor, die auf eine arbeitsteilige Beziehung des Geestortes mit der Bevölkerung der umliegenden Marsch hindeuten. Zudem scheint in der Umgebung von Norden im frühen Mittelalter neben der Landwirtschaft vor allem die Produktion von Eisen eine wichtige wirtschaftliche Rolle gespielt zu haben. Noch ist über die Bedeutung des Ortes im Wirtschaftsgefüge des Norderlandes wenig und nichts Sicheres bekannt.

Der Marktort war über eine hochwassersichere Verbindung auf der Geest mit Esens verbunden, das Endpunkt des Friesischen Heerwegs von Oldenburg war. Durch die günstige Lage am äußersten nordwestlichen Rand des Oldenburgisch-ostfriesischen Geestrückens hatte der Ort für viele Jahrhunderte Zugang zur See. Vieh, Muschelkalk und Salz waren die Haupthandelsgüter.

Norden gehörte vermutlich zunächst zum Federgau. Nach dem Einbruch der Leybucht verlor das Kirchspiel Norden ab dem 9. Jahrhundert nach und nach seine Verbindungen zum Federgau. So entwickelte sich die Ansiedlung bis 1150 zu einem Vorort des Gaues Nordendi, der in etwa das Gebiet umfasste, das ab dem Hochmittelalter Norder-, Auricher- und Harlingerland genannt wurde. Im 11. und 12. Jahrhundert wurde die fränkische Grafschaftsverfassung von den Friesen weitgehend ausgehöhlt und der Großgau Nordendi brach auseinander.

Norden wurde nach der Auflösung des Gaus Hauptort des Norderlandes. Von der zentralen Bedeutung des Ortes zeugt, dass sich hier neben zwei Kirchen zwei Klöster und Burgen in enger Nachbarschaft befanden – eine Konzentration, die es im Norderland sonst an keinem anderen Ort gab. Die Beziehungen zwischen Norden und seinem Umland sind allerdings umstritten. Im 12. Jahrhundert entstand am Zingel das Kloster Marienthal, die spätere Grablege der ostfriesischen Adelsfamilie Cirksena; die Dominikaner siedelten sich 1264 am Fräuleinshof an. Zu dieser Zeit gab es mehrere Burgen der vorherrschenden Häuptlingsfamilien des Ortes, so etwa die Ennenburg der Attena am damaligen Hafen und die Idzingaburg der gleichnamigen Familie, aus deren Wappen die Stadt Norden später die Sporenräder übernahm. Es waren dies Burgen vom Typus ostfriesischer Häuptlingsburgen, der noch heute am Steinhaus Bunderhee zu erkennen ist. Die Stadtkirche war dem Heiligen Andreas geweiht und stand in räumlicher Nähe zur Ludgeri-Kirche, die im Gegensatz zur Andreaskirche die Kirche des Norder Umlandes war.

Im Jahr 1255 wurde Norden in einem Vertrag erstmals gesichert urkundlich erwähnt, was vielfach mit der Verleihung des Stadtrechts verwechselt wird. Aus diesem Irrtum heraus erklärt sich, dass Norden sich bis in die jüngste Zeit als „älteste Stadt Ostfrieslands“ bezeichnet. Emden wurde allerdings 1224, also 31 Jahre früher, erstmals urkundlich erwähnt.

In der Zeit der Ostfriesischen Häuptlinge von 1350 bis 1464 gehörte Norden mit seinem Umland zum Herrschaftsgebiet verschiedener Häuptlingsfamilien und fiel schließlich an die tom Brok aus dem Brookmerland, nach ihrem Ende 1464 als Grafschaft „Norden, Emden und Emsgonien“ an die Grafen und späteren Fürsten von Ostfriesland aus dem Hause Cirksena. Das bedeutete für den Ort eine geringere politische Bedeutung, da sich die Machtzentren Ostfrieslands in Aurich (zunächst Sitz der tom Brok, später der Cirksena) und Emden (Cirksena, bis zu ihrer Vertreibung 1595) entwickelten, worin vermutlich begründet liegt, weshalb der Ort nie mit einer Stadtmauer oder Ähnlichem befestigt wurde. Norden war in der Folgezeit hauptsächlich Handelsort, was im 14. Jahrhundert nach Sturmfluten durch eine Ausweitung der Leybucht begünstigt wurde. Der Ort hatte danach direkten Zugang zum Meer. So entstand im Südbereich der Stadt ein Seehafen, der bis weit ins 19. Jahrhundert hinein Bedeutung hatte und der Stadt über einen langen Zeitraum eine wirtschaftliche Blüte bescherte, auch wenn sein Handel dem der Stadt Emden stets nachstand. Norden besaß eine eigene Handelsflagge, unter der Norder Schiffe Nord- und Ostsee befuhren.

Im Jahr 1531 verwüstete ein Heerhaufen des Häuptlings Balthasar von Esens die unbefestigte Stadt, unter anderem wurden der Vorgängerbau des heutigen Alten Rathauses, mehrere Klöster und die Andreaskirche zerstört. Sie stand nördlich der Ludgerikirche auf dem Marktplatz. Versuche, die Andreaskirche wieder aufzubauen, schlugen fehl, und das Gebäude stürzte im 17. und 18. Jahrhundert allmählich ein. Die letzten Reste der Andreaskirche verschwanden 1756. Es ist unbekannt, ob es in Norden jemals eine Stadtrechtsverleihung gab. Nach dem Wiederaufbau Nordens gab Graf Enno II. dem Ort mit den Instituta Nordana eine Stadtordnung (1535). Als „Stadt“ hatte jedoch bereits Graf Edzard I. Norden bezeichnet (1491 und 1498).

Ort : Geographische Breite: 53.5947251, Geographische Länge: 7.2066450


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Even, Johann  12 Feb 1808Norden, Kreis Aurich, Niedersachsen, Deutschland I252244

Tod

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Bartmann, Friedrich  6 Okt 2011Norden, Kreis Aurich, Niedersachsen, Deutschland I172201
2 Benz, Emilie  20 Dez 2012Norden, Kreis Aurich, Niedersachsen, Deutschland I172200
3 Stock, Johann  18 Mrz 1996Norden, Kreis Aurich, Niedersachsen, Deutschland I137650
4 Uphoff, Anni  1 Sep 2007Norden, Kreis Aurich, Niedersachsen, Deutschland I256555