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Saaz, Louny, Aussiger Region, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2017:

Zatec (deutsch Saaz) ist eine böhmische Stadt im Landkreis Louny der Aussiger Region im Nordwesten Tschechiens. Sie liegt am rechten Ufer der Eger oberhalb der Einmündung der Hutna. Unter dem böhmischen König Ottokar II. Premysl wurde sie 1265 zur königlichen Stadt erklärt, mit besonderen Privilegien ausgestattet und war bis 1848 das Verwaltungszentrum des Saatzer Kreises. Im Jahre 1868 wurde Saaz Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirkes Saaz.

Das historische Stadtzentrum wurde 1961 zum städtischen Denkmalreservat erklärt. Zatec ist das Zentrum eines traditionellen Hopfenanbaugebietes und durch den Hopfenhandel für das böhmische und ausländische Brauereiwesen von Bedeutung.

Geschichte:

Die fruchtbare Landschaft der Saazer Ebene war seit frühester Zeit besiedelt. Prähistorische Funde aus dieser Gegend, die im Saazer Regionalmuseum gezeigt werden, belegen dies, sie sind heidnisch, ohne Datierung und ordnen sich in die Geschichte Böhmens ein.

In historischen Quellen liegt für 1004 die erste Erwähnung von Zatec (lateinisch: Satzi) in der Chronik des Thietmar von Merseburg vor, als der deutsche Kaiser die slawische Burg von der polnischen Besetzung befreite. Die Stadt wurde 1265 zur Königsstadt in Böhmen erhoben und war im Mittelalter eines der wichtigsten Verwaltungszentren des Königreich Böhmen. Vom 15. Jahrhundert bis zum Revolutionsjahr 1848 war Zatec Sitz eines der 16, später 12 böhmischen Kreise. Diesem Saatzer Kreis (Zatecky kraj) wurde von 1714 bis 1751 der westlich benachbarte Elbogener Kreis (Loketsky kraj) angegliedert. Ab 1868 hatte sie den Status einer Bezirksstadt des Bezirks Saaz im Königreich Böhmen, von 1938 bis 1945 des Landkreises Saaz des Deutschen Reiches und ab 1945 bis 1960 des Okres Zatec in der Tschechoslowakei.

Unter dem böhmischen König Ottokar I. Premysl wurden ab 1200 deutsche Siedler durch Lokatoren ins Land gerufen, die sich auch in Saaz niederließen. Nach den Angriffen der tschechischen Reformbewegung der Hussiten um 1420 verließen viele Deutsche wieder die Stadt. Unter der Herrschaft des Georg von Podiebrad bekannte sich die Stadt zum Utraquismus und war danach bis zur Schlacht am Weißen Berg (1620) im Wesentlichen evangelisch-lutherischen Glaubens. Als Teilnehmer des protestantischen Ständeaufstands in Böhmen wurde auch der Saazer Bürgermeister Maxmilian Hostalek z Javorice (* 1564) zum Tode verurteilt und 1621 in Prag hingerichtet. Die Stadt Saaz verlor zahlreiche Privilegien.

Durch die Rekatholisierung in Böhmen im Rahmen der Gegenreformation und die Neubesiedlung nach den Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg nahm der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung wieder zu, so dass Saaz bis 1945 und der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei eine Stadt mit überwiegend deutscher Bevölkerung war.

Am 10. Mai 1945 waren die Rote Armee in Saaz. In der Nacht gab es Morde, Selbstmorde, Raub und Vergewaltigungen. Aufgrund der Benes-Dekrete wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 die deutschböhmische Bevölkerung 1945 und 1946 vertrieben. Gemäß dem Benes-Dekret 108 vom 25. Oktober 1945 wurde ihr Vermögen und Besitz konfisziert und unter staatliche Verwaltung zu Gunsten der Tschechoslowakei gestellt. Am 3. Juni 1945 befahlen Soldaten der 1. Tschechoslowakischen Division unter General Spaniel rund 5000 deutschen Männern, sich auf dem Marktplatz zu versammeln. Es wurden alle Männer zwischen 15 und 65 Jahren von den Swoboda-Truppen ins 15 Kilometer entfernte Postelberg getrieben. Es gab ungefähr 800 Tote, die anderen Männer wurden abgeführt. Das Benes-Dekret 115/46 erklärte derlei Handlungen bis 28. Oktober 1945 im Kampfe zur Wiedergewinnung der Freiheit, … oder die eine gerechte Vergeltung für Taten der Okkupanten oder ihrer Helfershelfer zum Ziel hatte, … für nicht widerrechtlich und daher straffrei.

Nach 1945 zogen Tschechen aus Zentralböhmen und Mähren sowie Wolhynientschechen orthodoxen Glaubens aus der Ukraine, sogenannte tschechische Repatrianten, Slowaken und Roma nach Saaz. Durch eine Verwaltungsreform wurden im Jahre 1960 die bisherigen Bezirke Saaz, Podersam und Laun zum Okres Louny vereinigt. Damit verlor Žatec die wichtigsten Bezirksbehörden, wie Bezirksverwaltung und Bezirksgericht und wurde eine einfache Stadt mit bemerkenswerter Vergangenheit. In den Jahrzehnten des Kalten Krieges war Zatec ein bedeutender Standort der Tschechoslowakischen Volksarmee.

Ort : Geographische Breite: 50.32717599999999, Geographische Länge: 13.545785600000045


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Schmidt, Rita  6 Dez 1940Saaz, Louny, Aussiger Region, Deutschland I161451